Mit knapp 1,5 Milliarden Einwohnern ist China das bevölkerungsreichste Land der Welt. Gleichzeitig wächst die chinesische Wirtschaft seit Jahrzehnten deutlich schneller in den westlichen Staaten und wächst die Kaufkraft der chinesischen Konsumenten beständig von Jahr zu Jahr. Laut Weltbank lag das Bruttonationaleinkommen eines Chinesen im Jahr 1990 noch bei unter 1.000 USD. Heute liegt es bei fast 20.000 USD und hat sich der Abstand zu Ländern wie Deutschland oder den USA mit Einkommen von 55.000 und 65.000 USD prozentual deutlich verringert.
Bruttonationaleinkommen pro Kopf (Daten: Weltbank; Grafik: Google)
Chinesische Giganten sind gemessen an der Marktkapitalisierung längst an den deutschen Börsengrößen vorbeigezogen. Tech-Aktien wie Alibaba und Tencent sind an der Börse drei bis viermal höher bewertet als die wertvollste deutsche Aktiengesellschaft SAP. Zu den weiteren chinesischen Unternehmen, die an der deutschen Vorzeigeaktie vorbeizogen, gehören eine Bank, zwei Versicherungen und sogar eine Brauerei. Prost! 🍺
Im Kernland China gibt es zwei voneinander unabhängige Börsen, an der unterschiedliche Aktiengesellschaften notieren. Eine Börse in Shanghai (SSE) und eine Börse in Shenzen (SZSE). Mit einer Marktkapitalisierung von über 6 Milliarden USD bringt die Börse in Shanghai etwas mehr Gewicht auf die Waage als die Börse in Shenzen mit einer Marktkapitalisierung von 4,7 Milliarden USD.
Außerdem gibt es noch eine chinesische Börse in der sogenannten Sonderwirtschaftszone Hong Kong. Addiert man alle die an der Hong Kong Börse gelisteten Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 5,2 Milliarden USD zu den anderen zwei Börsen in China hinzu, ergibt sich eine Marktkapitalisierung aller chinesischen Unternehmen von 15,9 Billionen USD. Das wäre mehr, als alle an der Nasdaq gelisteten Unternehmen wert sind und entspräche 43 Prozent des Marktwerts aller in den USA gelisteten Unternehmen und knapp dem Achtfachen der an der Deutschen Börse gelisteten Unternehmen. Allerdings sind einige Unternehmen an mehreren Börsen gleichzeitig gelistet, weshalb der summierte Marktwert etwas zu hoch ist. Aber die Zahlen sind dennoch beeindruckend groß.
Die Börsen mit der größten Marktkapitalisierung der Welt (Quelle: TradingHours.com)
Eine Börse veröffentlicht in der Regel mehrere Aktienindizes. Zunächst einen vollständigen Index, der alle oder fast alle börsennotierten Unternehmen abbildet und auf den Namen XYZ Composite hört. In unserem Fall:
Die in Shanghai und Shenzen gelisteten Unternehmen werden in Renminbi gehandelt, während die Aktien in Hong Kong in Honk Kong Dollar notieren. Aus den Composite Indizes werden weitere Teil-Indizes gebildet, indem die Aktien nach Marktkapitalisierung oder Branchen aufgespalten werden. Typischerweise gibt es einen eigenen Sub-Index für die Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung. Beispielsweise bilden die 50 größten Unternehmen aus dem Hang Seng Composite Index den sogenannten Hang Seng Index. Dieses Vorgehen gleicht den USA mit dem Nasdaq Composite und dem Nasdaq 100.
Für chinesische Aktien gibt es also deutlich mehr Indizes als in Deutschland sowie zwei typische Handelswährungen anstatt nur einer.
Doch damit nicht genug. Denn China ist ein restriktives Land. Was erlaubt ist und was nicht, entscheidet die Partei. Es liegt mir fern, das politische System Chinas zu kritisieren, zumal es für breite Teile der Bevölkerung einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgt. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass ausländische Investitionen in China trotz Erleichterungen nach wie vor Beschränkungen unterliegen. Für chinesische Aktien bedeutet dies, dass es drei Aktiengattungen gibt. Als ausländische Privatanleger sind in erster Linie die H-Aktien interessant.
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Unterscheidungen zwischen den einzelnen Aktiengattungen:
A-Aktie | B-Aktie | H-Aktie | |
Börse | SSE / SZSE | SSE / SZSE | Hong-Kong |
Währung | CNY | USD / HKD | HKD |
Käufer | Chinesen | Jeder | Jeder |
Was kompliziert klingt, ist in der Praxis glücklicherweise sehr viel einfacher zu handhaben. Denn falls du eine chinesische Aktie kaufen möchtest, suchst du im Regelfall bei deinem Broker nach dem Namen der Isin des Unternehmens. Falls du die Aktie findest, ist sie für dich automatisch handelbar 😉
In China werden Aktien in Paketen gehandelt. Diese Pakete werden Lot genannt. Du kannst also nicht beispielsweise nur eine chinesische Aktie kaufen, sondern musst mindestens ein komplettes Lot ordern. Wie viele Aktien ein Lot beinhaltet, ist bei den Börsen in Shanghai und Shenzhen fix bei 100 und bei der Börse in Hong-Kong von der Aktie abhängig.
Börse | Shanghai | Shenzhen | Hong-Kong |
Lot-Größe | 100 | 100 | Variabel |
Wie viele Aktien ein Lot an der Börse Hong-Kong beinhaltet, siehst du für die jeweilige Aktie auf der Webseite der Honk-Kong Stock Exchange. Die Lot-Größe für China Mobile ist beispielsweise 500:
Die Lot-Größe ist jedoch nur für den Kauf chinesischer Aktien relevant. Verkauft werden können auch nur Teile eines Lots. In diesem Blogartikel findest du weitere Hintergrundinfos zur Ordergröße chinesischer Aktien.
ADRs (American Depository Receipts) bieten eine weitere Möglichkeit, in chinesische Unternehmen zu investieren. ADRs notieren in USD und verbriefen meist eine bestimmte Anzahl an den chinesischen Originalaktien eines Unternehmens. Es kann aber auch sein, dass überhaupt keine Originalaktien eines chinesischen Unternehmens existieren, weil der Börsengang z.B. direkt in den USA über ADRs erfolgte. Das war ursprünglich z.B. bei Alibaba der Fall.
Die meisten ADRs werden von den chinesischen Unternehmen selbst initiiert. In diesem Fall suchen sich diese Unternehmen eine Depotbank in den USA und beauftragen diese mit der Herausgabe der sogenannten sponsored ADRs. Selten geben Depotbanken ADRs ohne Auftrag eines chinesischen Unternehmens auf eigene Initiative heraus. Diese ADRs werden unsponsored ADRs genannt und sind unsicherer, weshalb sie beispielsweise nur außerbörslich über die Emittenten handelbar sind (OTC-Handel).
Für die Verwaltung der ADRs verlangt die Depotbank eine Gebühr, die der Käufer der ADR zu entrichten hat. Falls die chinesische Aktie eine Dividende bezahlt, wird die Gebühr i.d.R. von der Dividende abgezogen. Falls das chinesische Unternehmen keine Dividende ausschüttet, zieht der Broker die Gebühr für die Depotbank ein. Bei der Tencent ADR von J.P. Morgan beträgt die Gebühr beispielsweise 12 Prozent der Dividende und selbst bei der ADR der Bank of China werden trotz deutlich höherer Dividende noch immer 7,5 Prozent der Dividende an Gebühren fällig.
Im Zuge politischer, wirtschaftlicher und militärischer Spannungen zwischen China und den USA werden zunehmend ADRs chinesischer Aktien vom Börsenhandel ausgeschlossen sowie US-Staatsbürgern und US-Unternehmen verboten, in chinesische Aktien zu investieren. In einer Zangenbewegung schließen die USA auf der einen Seite chinesische Aktien vom Handel aus (Delisting) und verbieten auf der anderen Seite ihren Staatsbürgern und Unternehmen in ausgewählte China Aktien zu investieren (Handelsverbot), wobei es in letzteren Fall keine Rolle spielt, ob es sich bei der Aktie um eine ADR handelt oder nicht.
In China sind auch Unternehmen der Privatwirtschaft eng mit der chinesischen Regierung verbunden, bzw. stehen unter deren Verfügungsgewalt. Deshalb ist vorstellbar, dass chinesische Unternehmen in den USA im Auftrag der Regierung operieren. Erleichtert würde dies durch den technischen Fortschritt. Dieser bringt es mit sich, dass digitale Geräte wie Smartphones oder Computer massenweise Daten sammeln. Auf Grundlage dieser Daten könnten beispielsweise Bewegungsprofile von US-Bürgern erstellt werden sowie deren Passwörter und Dokumente gestohlen werden. Mit Hilfe diesen Daten könnten dann US-Behörden und US-Unternehmen ausspioniert, erpresst oder sabotiert werden.
Chinesische Unternehmen erhalten über Börsengänge oder Kapitalerhöhungen an US-Börsen Zugriff auf Kapital. Indirekt finanzieren die USA so ihren eigenen Feind. Das Delisting chinesischer Unternehmen soll diesen Geldstrom zum Versiegen bringen.
Am 12ten November 2020 veröffentlichte US-Präsident Trump eine Executive Order (Durchführungsverordnung), auf deren Grundlage die ersten Delistings chinesischer Unternehmen stattfanden. Aus der in der Executive Order angehängten Liste gehen die ersten betroffenen Unternehmen hervor. Eines dieser Unternehmen ist beispielsweise Huawei.
Diese initiale Liste wurde in den letzten Wochen und Monaten vom Department of Defense schrittweise erweitert. Am 14ten Januar 2021 wurde der Liste die 5te Tranche chinesischer Unternehmen hinzugefügt. Eines der neu vom Handel in den USA auszuschließenden Unternehmen ist Xiaomi. Zugriff auf alle Listen erhältst du hier.
Unternehmen, die als „Communist Chinese military companies“ der Bannliste hinzugefügt werden, bekommen eine 60 Tage Schonfrist. Danach dürfen die Aktien von US-Bürgern und US-Institutionen nicht mehr gehandelt werden. Bestehende Positionen dürfen jedoch noch bis 365 Tage nach Aufnahme in die Bannliste verkauft werden.
D.h. für die bereits am 12ten November 2020 der Liste hinzugefügten Unternehmen gilt ab dem 11ten 2021 ein Handelsverbot und der Verkauf bestehender Positionen ist bis zum 11ten November 2021 möglich.
Auf Trumps Anweisung werden die drei großen Telekommunikations-Unternehmen China Mobile, China Telecom und China Unicom in den nächsten Tage (Anfang Januar) delisted. Begründet wird dies mit Einflussnahme des chinesischen Militärs bei allen drei Unternehmen, was wiederum die Innere Sicherheit der USA gefährden könne. Die Rechtsgrundlage des Delistings beruht allerdings nicht auf dem oben erwähnten Holding Foreign Companies Accountable Act, sondern auf einer Art Rechtsverordnung des amerikanischen Präsidenten.
Diese drei chinesischen Telekommunikationsunternehmen werden delisted (Kennzahlen: Aktienfinder.Net)
Die tatsächlichen Folgen sind in diesem Fall jedoch sowohl für Investoren als auch für die drei Unternehmen überschaubar. Denn die Unternehmen haben ihr Erst-Listing jeweils an einer chinesischen Börse, wo auch der meiste Handel mit diesen Aktien stattfindet. Zudem können vom regulierten Handel an der New York Stock Exchange oder der Nasdaq ausgeschlossene ADRs weiterhin gehandelt werden, beispielweise am OTC-Markt. Auch betriebswirtschaftlich sind die Folgen für die betroffenen Unternehmen, die kaum Umsätze in den USA machen, marginal. Doch das Delisting beweist, wie vergiftet das Klima zwischen den beiden Großmächten ist.
Über das Handelsverbot für US-Bürger und US-Unternehmen droht die USA China mit einem breit angelegten Delisting chinesischer ADRs. Hierfür wurde im Dezember 2020 ein Gesetz beschlossen. Der sogenannte Holding Foreign Companies Accountable Act – frei übersetzt „Gesetz über die Rechenschaftspflicht ausländischer Unternehmen“. Obwohl das Gesetz für alle ausländischen Unternehmen gilt, wurde es speziell mit Blick auf China verfasst. Verfolgt werden zwei Ziele:
Erstens sollen die Käufer ausländischer Aktien an amerikanischen Börsen vor Bilanzbetrug geschützt werden. Dafür muss der amerikanischen Aufsicht der Wirtschaftsprüfer PCAOB (Public Company Accounting Oversight Board) Zugriff auf die Prüfungsunterlagen der ausländischen Wirtschaftsprüfer gewährt werden, falls diese nicht bereits von der PCAOB geprüft werden.
Zweitens soll das Gesetz ähnlich wie beim Handelsverbot ebenfalls die Innere Sicherheit der USA gewährleisten, indem politische Einflussnahme durch ausländische Staaten als Strohmann fremder Mächte verhindert wird. Diese Befürchtung richtet sich explizit gegen China. Die Verpflichtung ausländischer Unternehmen, Vorstandmitglieder zu melden, die der Chinesischen Kommunistischen Partei angehören, sowie anzugeben, ob Teile der Unternehmens-Satzung aus der Satzung der Chinesischen Kommunistischen Partei stammen, lassen daran keinen Zweifel.
Wird drei Jahre in Folge gegen das Gesetz verstoßen, droht dem ADR des entsprechenden Unternehmens das sogenannte Delisting – also der Rausschmiss vom regulierten Handel an einer der amerikanischen Hauptbörsen. An Gewicht gewinnt die Drohung als politische Waffe im Handelsstreit mit den USA, zumal Äußerungen führenden Politiker wie Senator John Kennedy im Zusammenhang mit dem Gesetzentwurf eine klare anti-chinesische Gesinnungshaltung erkennen lassen:
China is on a glidepath to dominance and is cheating at every turn.
Einige chinesische Unternehmen wie Alibaba haben bereits reagiert. Ihre Aktien sind nun auch an mindestens einer chinesischen Börse handelbar. Ich hoffe, dass kein umfassendes, politisch motiviertes Reinemachen in Form einer Delisting-Welle chinesischer Firmen an amerikanischen Börsen bevorsteht. Bei 245 chinesischen Unternehmen mit fast 2 Billionen USD Marktkapitalisierung wäre der hierdurch entstehende wirtschaftliche Schaden für amerikanische Privatanleger und institutionelle Investoren groß. Aufgrund der Ungewissheit halte ich es jedoch für eine gute Idee, chinesische Originalaktien einer ADR vorzuziehen. Dann sparst du dir gleichzeitig die anfallenden Gebühren für den ADR.
China der Zukunftsmarkt. Diese Aussage hat vermutlich jeder Aktionär ein dutzend Mal gehört. Doch wie gut performt der chinesische Aktienmarkt wirklich?
Ein beliebter Benchmark chinesischer Aktien ist der China Stock Index 300 (CSI 300). Dieser Index umfasst die 300 größten A-Aktien der Börsen Shanghai und Shenzhen, während ausschließlich in Hong-Kong notierte Aktien außen vorbleiben.
Anhand des langfristigen Chartverlaufs fallen zwei Dinge ins Auge. Zunächst ist der CSI 300 in Summe besser gelaufen als der S&P 500 und der DAX 30. Allerdings ist der Preis der Outperformance eine sehr hohe Volatilität. Ein „All-In“ zum falschen Zeitpunkt in den chinesischen Aktienmarkt kann teuer sein.
Vom Trend her verläuft der chinesische Aktienmarkt mit den westlichen Aktienmärkten über lange Strecken parallel. So verloren 2009, 2015, 2019 und zuletzt während des Corona-Crash alle drei dargestellten Indizes an Wert. Anders in den Jahren 2010 bis 2014, als der chinesische Aktienmarkt an Wert verlor, während die westlichen Indizes zulegten.
Die chinesische Quellensteuer liegt entweder bei 0 oder 20 Prozent. Im Rahmen eines Doppelbesteuerungsabkommens rechnet die Bundesrepublik Deutschland maximal 10 Prozent der chinesischen Quellensteuer an. Im ungünstigen Fall beträgt die effektive Steuerlast 36 Prozent (um 10 Prozent auf 15 Prozent reduzierte Kapitalertragssteuer plus 20 Prozent Quellensteuer aus China). Eine Recherche im Internet vermittelt den Eindruck, dass die Entscheidung, ob 0 oder 20 Prozent Quellensteuer einbehalten werden, ein Stück weit willkürlich von der jeweiligen Depotbank abhängt.
Ich habe beispielsweise die chinesische Tencent im Depot, die in Hong Kong gehandelt wird. Von der zwei Mal im Jahr ausgeschütteten Dividende hat Lynx Broker keine Quellensteuer einbehalten. Der Screenshot zeigt die Dividendenausschüttungen für Unilever und Tencent. Für Unilever (Symbol UNA) wurde 15 Prozent niederländische Quellensteuer einbehalten, die in Deutschland voll anrechenbar ist (Spalte „Steuer“). Für Tencent (Symbol 700) hingegen fiel keine Quellensteuer an.
Sollte dein Broker eine chinesische Quellensteuer abführen, steht es dir selbstverständlich frei, die von China zu viel einbehaltene Quellensteuer in Höhe von 10 Prozent zurückzufordern. Was das allerdings für einen Aufwand bei bescheidenen Erfolgsaussichten mit sich bringt, kannst du dir vermutlich vorstellen.
Bei den im Aktienfinder analysierten chinesischen Aktien handelt es sich meist um asiatische Blue Chips mit einer Marktkapitalisierung im Bereich von über 10 oder sogar 100 Milliarden Euro. Allgemein gilt: sobald ein chinesisches Unternehmen H Aktien ausgibt und / oder an der Börse Hong Kong gelistet ist, ist die Handelbarkeit kein Problem. So ist die Heimatbörse von Tencent Hong-Kong und an vielen Börsenplätzen inklusive Deutschland handelbar.
Tencent ist an der Börse Hong Kong und vielen deutschen Börsen handelbar (Quelle: FactSet Workstation)
Die China Construction Bank ist zwar ein Unternehmen aus dem Kernland China, ist aber außer in Shanghai auch in Hong Kong gelistet und hat zudem auch H Aktien für Ausländer ausgegeben. Auch in diesem Fall ist die Handelbarkeit kein Problem:
Auch die China Construction Bank ist an vielen deutschen Börsen handelbar (Quelle: FactSet Workstation)
Viele Aktionäre misstrauen dem Zahlenwerk aus China. Und tatsächlich haben Investoren durch Betrug mit chinesischen Aktien in mehr als 200 Fällen schon über 50 Milliarden USD verloren.
Ein bekanntes Betrugsmuster ist der Börsengang chinesischer Unternehmen in den USA „durch die Hintertür“. Ein chinesisches Unternehmen übernimmt ein amerikanisches Unternehmen, dass bereits an der Börse gelistet ist. Das amerikanische Unternehmen hat das operative Geschäft meist aufgegeben und dient lediglich als Hülle (siehe reverse takeover), in die das chinesische Unternehmen schlüpft, um so an einer US-Börse gelistet zu werden. Bei den chinesischen Unternehmen handelt es sich schlimmstenfalls um lokale Kleinunternehmen, beispielsweise eine traditionelle Kohlemine oder marode Papierfabrik, deren Geschäftszahlen und Unternehmensbeschreibung gnadenlos geschönt werden.
Der „Betrug durch die Hintertür“ betrifft vor allem kleinere chinesische Unternehmen. Wie der Skandal um Luckin Coffee zeigt, können aber auch große, offizielle Börsengänge zum Betrugsfall werden. Die Luckin Coffee Aktie hat seit ihrem Hoch im Januar 2020 wegen gefälschter Umsätze 95 Prozent an Wert verloren.
Aus meiner Sicht kannst du die Betrugsgefahr am einfachsten minimieren, indem du in chinesische Aktien investierst, in die auch Chinesen investieren. In diesem Sinne wären ureigene chinesische Aktien zu kaufen, die an einer der drei chinesischen Börsen gelistet sind. Ein Betrug in diesen Unternehmen würde in erster Linie chinesische Investoren treffen und das zu erwartende Strafmaß für Betrüger deshalb deutlich höher, als wenn hauptsächlich ausländische Investoren betroffen sind. Zudem sorgt eine hohe Marktkapitalisierung im Betrugsfall für hohe Wellen, weil durch den Umfang und die Höhe des entstandenen Schadens der Betrug nicht unter den Teppich gekehrt werden kann.
Zudem scheint mir bei alteingesessenen Unternehmen das Betrugsrisiko niedriger zu sein als bei Unternehmen, die neu an der Börse gelistet sind. Denn IPOs dienen in erster Linie zum Einsammeln von Investorengeldern in großem Stil. Und wo viel Geld fließt, ist die Motivation für Betrug am größten. Weiterhin gilt, dass ein groß angelegter Betrug irgendwann auffällt. Jahrzehntelanges Wachstum minimiert die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahlen in großem Stil getürkt sind. Auch wenn das Aufdecken überraschend lange dauern kann, wie der Fall der deutschen Wirecard offenbarte.
Spätestens nach dem abgesagten Börsengang der Ant Group, dem Vorwurf des Marktmissbrauchs und des Untertauchens von Jack Ma ist klar, dass die chinesische Regierung nicht zögert, gegen unliebsame Unternehmen hart durchzugreifen. Vor dem Kauf von China Aktien ist es daher ratsam zu schauen, wie hoch das Konfliktpotential mit der chinesischen Regierung, bzw. der Kommunistischen Partei Chinas, ist. Ein Indiz für die Regierungstreue eines Unternehmens ist die Anteil Aktien, die von der Regierung selbst oder dem Staat nahestehenden Organisationen, gehalten werden.
Zusammengefasst würde ich empfehlen, chinesische Aktien zu kaufen, die
Außerdem kommt der Bewertung der jeweiligen Aktie eine erhöhte Bedeutung zu. Im langfristigen Kursverlauf des CSI-300 ist in den Jahren 2007 und 2015 zu sehen, dass der chinesische Aktienmarkt zu Übertreibungen neigt, deren Korrektur schmerzhaft ausfällt. Deshalb solltest du bei chinesischen Aktien auf das Bewertungsniveau achten. Im Aktienfinder steht dir hierfür die Dynamische Aktienbewertung zur Verfügung – ein einzigartiges Hilfsmittel zur grafischen Bestimmung des fairen Werts einer Aktie. Dazugehörige Screenshots siehst du in Kürze bei der Vorstellung drei interessanter Aktien aus China.
Im Rahmen der Asien-Offensive haben es über 50 der größten chinesischen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 4,2 Billionen USD in den Aktienfinder geschafft. Die meisten dieser Unternehmen sind in China gelistet (keine ADRs), blicken auf eine lange Börsenhistorie zurück und schütten zudem eine Dividende aus. Drei dieser Unternehmen stelle ich kurz vor.
China Overseas Land & Investment Aktie | |
Logo | ![]() |
Land | China |
Branche | Immobilien |
Sparplan | ![]() |
Isin | HK0688002218 |
Marktkapitalisierung | 24,4 Milliarden € |
Börsennotiert seit | 14.09.1992 |
Dividendenrendite | 5,0% |
Stabilität Dividende | 0,95 von max. 1.0 |
Stabilität Gewinn | 0,98 von max. 1.0 |
Das Unternehmen baut, verkauft und vermietet Immobilien. Gebaut und betrieben werden aber auch mautpflichtige Straßen und andere Infrastrukturprojekte. Die Aktie ist seit 1992 an der Börse Hong Kong gelistet und mittlerweile sogar an allen drei chinesischen Börsen, also auch in Shanghai und Shenzen, handelbar. Größter Anteilseigener ist mit 56 Prozent der Aktien der chinesische Staat und die Marktkapitalisierung liegt bei über 24 Milliarden Euro.
Das langfristige Gewinnwachstum hat im Laufe der Jahrzehnte nachgelassen. Corona-bedingt ist der Gewinn sogar rückläufig, soll allerdings bald wieder anziehen. Mit dem Erschließen neuer Geschäftsfelder will China Overseas das Wachstum darüber hinaus wieder beschleunigen. Mit einer Dividendenrendite von über und einem KGV von unter 5 ist die Aktie derzeit historisch günstig zu haben.
China Merchants Bank Aktie | |
Logo | ![]() |
Land | China |
Branche | Bank |
Sparplan | ![]() |
Isin | CNE1000002M1 |
Marktkapitalisierung | 123,1 Milliarden € |
Börsennotiert seit | 09.04.2002 |
Dividendenrendite | 3,1% |
Stabilität Dividende | 0,96 von max. 1.0 |
Stabilität Gewinn | 0,99 von max. 1.0 |
Die China Merchants Bank ist eine Universalbank und mit einer Marktkapitalisierung von 123 Milliarden Euro deutlich höher bewertet als beispielsweise Wells Fargo oder die Citigroup mit jeweils rund 80 Milliarden Euro Marktwert. Gelistet ist die Aktie seit dem 09.04.2002 in Shanghai. Seit 2006 wird die Aktie aber auch in Hong Kong gehandelt. Der chinesische Staat ist mit knapp 18 Prozent direkt an der Bank beteiligt. Internationale Großinvestoren sind die beispielsweise die Vanguard Group, Black Rock, die UBS oder JPMorgan.
Die Aktie notiert derzeit nahe dem Allzeithoch, wirft aber dennoch eine Dividende in Höhe von 3,1 Prozent ab, die ebenso wie der Gewinn weiter steigen soll.
Techtronic Industries Aktie | |
Logo | ![]() |
Land | China |
Branche | Elektrogeräte |
Sparplan | ![]() |
Isin | HK0669013440 |
Marktkapitalisierung | 20,1 Milliarden € |
Börsennotiert seit | 06.06.1991 |
Dividendenrendite | 1,1% |
Stabilität Dividende | 0,82 von max. 1.0 |
Stabilität Gewinn | 0,88 von max. 1.0 |
Techtronic Industries produziert und vertreibt ähnlich wie Bosch oder Black & Decker Elektrogeräte. Die Aktie wird seit dem 06.06.1991 an der Börse Hong-Kong gehandelt und ist auch als ADR an den US-Börsen handelbar. Direkte Beteiligungen des chinesischen Staats sind mir nicht bekannt, was ich als plausibel erachte, weil das Unternehmen seinen Sitz in Hong-Kong hat.
Im Zuge der V-förmigen Erholung vom Corona-Crash hat die Techtronic Industries Aktie neue Höchstkurse erreicht und erscheint momentan sportlich bewertet. Auch die aktuelle Dividendenrendite fällt mit 1,1 Prozent eher bescheiden aus. Dafür stimmt das jährliche Gewinnwachstum um jährlich ca. 20 Prozent.
Der chinesische Aktienmarkt ist einer der größten und am schnellsten wachsenden Märkte der Welt. Entsprechendes Wachstumspotential ist bei chinesischen Aktien vorhanden. Allerdings sind insbesondere die politischen Risiken bei einem Investment in China hoch. Dies beziehst sich auf die drohende Gefahr einer Delisting-Welle seitens den USA, aber auch einer härteren Gangart der Kommunistischen Partei gegenüber eigenen Unternehmen. Die Absage des IPOs von Alibaba sowie der Vorwurf des Marktmissbrauchs durch die chinesische Regierung ist hierfür das Parade-Beispiel. Dennoch halte ich chinesische Aktien Als Depotbeimischung für interessant, da die China ein Markt mit enormen Wachstumspotential bietet, du dein Depot so regional diversifizierst und auch in China gezielt auf Qualitätsaktien setzen kannst. Dutzende chinesischer Qualitätsaktien kannst du im beliebtesten Aktienfinder Deutschlands analysieren.
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26 Comments
Hallo Torsten,
ich würde mich gerne der Frage von Franz vom 03.01. anschliessen. Tencent und Ali Baba sind zwar bei Tradegate handelbar, beide sind aber auf den Kayman Islands, (Tencent = ISIN KYG875721634) gelistet. Wie bewertest Du das Risiko, z.B. im Vergleich mit den ADRs? Warum sind Aktien wie China Mobile über Tradegate mit Hongkong K ISIN handelbar nicht aber die meiner Meinung nach bekannteren Aktien wie AliBaba und Tencent.
Ich fände es gut wenn der Blog noch um die Gebühren für das Direkthandeln in Hongkong ergänzt werden könnte.
Danke für die Rückmeldung.
Hallo,
welche Broker würdet Ihr für chin. Aktien empfehlen? Die von Torsten erwähnten Lynx Broker nehmen derzeit keine Konteröffnungsanträge aus Europa an. Bei der Consorsbank, wo ich meine Hauptdepot habe, kann man anscheinend nicht alle chin. Aktien direkt in Hongkong ordern. Also suche ich nach einem guten Broker. Smartbroker erscheint interessant. Da steht aber, wie bei Consorsbank, die BNB Paribas dahinter und ich würde gerne eine andere, unabhängige Bank nehmen.
Danke für Eure Empfehlungen
Guten Tag Herr Tiedt,
danke für den hervorragenden Artikel zu China-Aktien.
Hier hat sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen:
„Mit einer Marktkapitalisierung von über 6 Billionen USD bringt die Börse in Shanghai etwas mehr Gewicht auf die Waage als die Börse in Shenzen mit einer Marktkapitalisierung von 4,7 Milliarden USD.“
Die Börse in Shenzen mit einer Marktkapitalizierung von …
Herzliche Grüße
Tom Bittner
Hallo Herr Birtner,
Sie meinen vermutlich die Billionen 🙂
Vielen Dank für den Hinweis und lieben Gruß!
Ja genau,
an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön für Ihre Idee, die deutsche Aktienkultur mit dem Aktienfinder nachhaltig zu stärken.
Ich nutze den Aktienfinder nun schon im 2 Jahr und bin vollauf zufrieden.
Hallo Zusammen,
erst einmal ein großes Dankeschön für das schnelle Update des Artikels.
Bzgl. der Gefahr des Delisting hätte ich eine Nachfrage. Besteht auch bei der Tencent HLDG (ISIN: KYG875721634) die über die Kayman Islands gelistet ist die gleiche Gefahr wie bei der Tencent ADR (ISIN: US88032Q1094)?
hinsichtlich des hilfreichen Kommentars von David eine kleine Anmerkung:
Einige Broker wandeln (kostenlos) auf Anfrage bestehende ADRs in die Originalaktie um.
Vielen Dank im Voraus für eine Antwort und beste Grüße
Franz
Ein Problem wird bei China Aktien kaum irgendwo erwähnt, was ich Schade finde:
Wenn man die in Hong Kong handeln möchte , muss man beachten dass man nur ab einer bestimmten Handelsmenge, nämlich „1 lot“ (bestehend aus mehreren Aktien)“ kaufen/verkaufen darf. Das Problem sehe ich darin dass man sich keine erste (kleine) Position kaufen kann. Um ein Beispiel zu nennen: Ich möchte für 9500HKD (etwa 1000Euro) Alibaba Aktien kaufen. Zum jetzigen Kurs entspräche dies etwa 40 Aktien. An der HongKong Stock exchange besteht 1 Lot (also mindestmenge) bei Alibaba aus 100 Aktien, das heisst ich muss mindestens 100 Aktien kaufen. Noch schlimmer wird es zb. bei Tencent. Und je billiger die Aktien um so mehr Aktien beinhaltet ein Lot, zb 200 Aktien, 500 Aktien ….
Wer also mit kleinen Summen erste Positionen kaufen möchte, der wird hier enttäuscht sein, und muss spätestens dann seine Hong Kong Dollar wieder in Euro umtauschen. Oder eben er kauft sich die ADR, und muss dann mit dem Delisting Thema leben.
Euch Allen schöne Feiertage,
David
Sehr guter Hinweis, wie ich finde, David.
Mir ist das auch schon aufgefallen (bin bei CapTrader) und ich fragte mich anfangs, ob das vom Broker abhängig sei und hatte schon überlegt, ein weiteres Depot zu eröffnen um in HKG handeln zu können. Nach Deinem Kommentar aber scheint dass vom Börsenplatz vorgegeben zu werden, ganz unabhängig vom Broker. Sehe ich das richtig?
Leider geht auch kein Artikel (den ich bisher gefunden hatte) auf dieses Thema ein. Ich würde lieben gern von den ADRs in den USA nach Hongkong umschichten sofern die jeweilige Firma dort gelistet ist. Nur sind meine investierten Beträge in die jeweilige China-Unternehmen leider in der Regel unter diesem „Lot“ (kannte den Begriff vorher noch garnicht…).
Hallo David,
vielen Dank für einen Input. Wir haben den Artikel um die Lotgrößen ergänzt.
LG!
Torsten
Spannend finde ich vor allem auch wegen ihrer Historie und ihrer Marktpräsenz auf dem gesamten asiatischen Markt die AIA-Group aus Hongkong.
Da dieser Markt zunehmend interessanter wird, würde ich mich über ein Update (ab und zu) sehr freuen. Wäre zudem super, wenn du ggf. noch einen Mitstreiter findest der sich im asiatischen Raum heimisch fühlt. Als Europäer ist man ja relativ weit weg.
Zudem wird es ja durch die neue Freihandelszone noch interessanter bzw. dynamischer werden. Daher würde ich mich auch über a) einer chinesische Alternative zu Tesla und b) einen Überblick / Bewertung der asiatischen Chipindustrie freuen.
Sorry für die vielen Wünsche. Aber bekanntlich ist ja bald Weihnachten.
Hallo Torsten,
ich hab mich sehr über die Aufnahme von so vielen chinesischen Unternehmen in den Aktienfinder gefreut!
Nach einiger Überlegung hatte ich mich jetzt dafür entschieden in China Resources Land zu investieren, wollte also an der Börse Hongkong handeln, musste aber feststellen, dass die Mindesthandelsgröße für das Unternehmen bei 2000 Stk. liegt. Das wäre mir dann aber bei etwa 7,5 k € ein wenig zu viel für ein einzelnes Unternehmen in meinem Depot.
Man kann die Aktie wohl aber auch bei Xetra handeln, dort ist sie als CHIN.RES.LA. HD-,10 benannt. Der Name verwirrt mich aber ein wenig, wofür steht das HD-,10? Ist das dann sowas ähnliches wie eine ADR? Die ISIN ist gleich geblieben. Hätte ich hier irgendetwas Anderes zu befürchten, als dass das Handelsvolumen für die Aktie bei Xetra geringer ist, als in Hongkong?
Freue mich über jede Hilfe!
Liebe Grüße,
Gerrich
Hallo Gerich,
Ich habe dir eine Mail mit Anhang geschickt, wo die Aktie überall gehandelt wird. Ansonsten kannst du dich am Preis der Aktie orientieren (zuvor evtl. umrechnen, was X HKD in Euro kosten müssten).
LG!
Hallo Torsten,
vielen Dank! Ich wundere mich aber immernoch wofür das HD-,10 stehen soll. Hab die Aktie jetzt auch mit RG am Ende gefunden, bin mir nicht so sicher, wie ich danach suchen soll.
LG,
Gerrich
Hallo Gerrich,
ich habe auf die Schnelle nicht herausgefunden, wofür das Kürzel steht. Aber anhand Isin und Preis solltest du in der Lage sein, die richtige Aktie zu finden. Bei der Consorsbank ist es z.B. diese hier: https://www.consorsbank.de/ev/aktie/china-res-land-KYG2108Y1052. Im Zweifel kannst du dich an deinen Broker wenden.
Viel Erfolg!
Hallo Gerrich und Torsten,
auf folgender webseite werden einige der Kürzel erläutert. Daraus erschließt sich mir, dass HD für Hong Kong Dollar steht und die 10 für den Nennwert der Aktien in Hong Kong Dollar.
https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersenwissen-fuer-fortgeschrittene/st-vz-kas-eo100.html
Ich hoffe, das ist hilfreich.
Beste Grüße
Kevin
Entspricht evtl dem DL der amerikaner wenns so ist wär’s Nennwert
Hallo Torsten,
vielen Dank für den sehr informativen Artikel.
Mir ist aufgefallen, dass China Overseas Land & Investment trotz stabilem Gewinn immer wieder einen negativen operativen CF aufweist. Ist das für dich kein schlechtes Zeichen?
Vielen Dank und LG
Roberto
Hallo Roberto,
das ist keine einfache Frage. Der operative Cash-Flow von China Overseas ist oft negativ, weil die Verbindlichkeiten des Betriebsvermögens durch den Expansionskurs steigen, beispielsweise wenn Landrechte gekauft werden. Wie ich außerdem gesehen habe, belastet sogar die Zunahme des Immobilienbestands den operativen Cash-Flow. Vermutlich weil Immobilien zum operativen Geschäft des Unternehmens gehören. Insofern wundert mich der negative operative Cash-Flow dann nicht mehr. Entsprechend müssen dann neue Schulden aufgenommen werden, um den negativen operativen Cash-Flow auszugleichen. Das Immobilien finanziert werden, ist aber nichts ungewöhnliches.
LG!
Torsten
Sehr aufschlussreicher Artikel wie immer
werde ich mir mal genauer anschauen
vielen dank
LG Michael
Danke für das nette Feedback!
Auch von meiner Seite Danke für Deinen Artikel @Torsten.
Ich fänd es Klasse, wenn Du den Artikel irgendwann (wenn Du Zeit findest) noch um den Aspekt mit der Mindestanzahl/Stückelung (Mindestmenge 50/100/500 etc.) an Aktien beim Handel an der Börse in HKG erweitern könntest.
Ich habe mir bisher echt „nen Wolf“ gesucht und ich könnte mir vorstellen, dass, gerade nach dem aktuellen Delisting von drei China-Kommunikationsanbietern und dem erst vor kurzem verabschiedeten Gesetz in den USA ein immer grösseres Interesse bestehen könnte, seine ADR’s abzustossen und direkt an der Börse in HKG zu investieren.
Wünsche Euch allen auch noch ein gutes neues Jahr!
Hallo Stephan,
danke für deine ausführlichen Kommentare. Wir haben den Artikel ergänzt und hoffen, dass es deinen Vorstellungen entspricht.
LG!
Torsten
Servus Torsten,
perfekt, vielen Dank!
VG
Stephan
Sehr interessante Empfehlungen. Viele wenig chinesische Aktien scheinen recht günstig bewertet zu sein. Xinyuan real estate hat sogar ein KGV von 1,4 ohne daß ich irgendwo finden konnte warum
Hallo Thorsten,
toller Artikel, der den Blick mal etwas abseits von den „großen Zwei“ (Alibaba und Tencent) schweifen lässt. 👍
Oben beim Größenvergleich der einzelnen Börsen sollte es wahrscheinlich Billionen anstelle von Milliarden heißen, oder?
Viele Grüße
Martin
Hallo Martin,
danke für die netten Worte und dein Adlerauge. Aus den Milliarden wurden Billionen.
LG,
Torsten