Man kann von Analysten-Prognosen halten was man will. Die Schätzungen der Analysten und der Ausblick des Managements sind die einzigen expliziten Zahlen, die Investoren für die Zukunft haben. Dabei können sich die Schätzungen sowohl auf die Dividende als auch verwandte Größen wie Gewinn oder Cash-Flow pro Aktie beziehen.
Im Fokus sind Analystenschätzungen während der Berichtssaison, wenn diese zur Messlatte für die vorgelegten Unternehmenszahlen werden. Dabei wird gerne übersehen, dass die Schätzungen laufend angepasst werden und die in den Medien kursierenden Zahlen lediglich die aktuellen Durchschnittswerte einer wechselnden Vielzahl von Analysten sind.
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Laufende Anpassung der Prognosen
Besonders bei Unternehmen mit erhöhter Unsicherheit – also gerade den interessanten Unternehmen – werden die Prognose laufend angepasst. Das US-Unternehmen L Brands erzielte zeitweise eine Dividendenrendite von 8%. Investoren fragten sich, ob die Dividende in Höhe von 2,40 USD beibehalten werden könne, was wesentlich vom zukünftigen Gewinn pro Aktie abhing.
Noch Anfang Februar 2018 lagen die Schätzungen der Analysten für das Geschäftsjahr 2019 bei 3,45 USD. Die Dividende schien sicher. Dann wurden die Schätzungen Monat für Monat nach unten korrigiert. Insbesondere im Zuge der Quartalszahlen wurden die Schätzungen um jeweils 8% - 10% nach unten korrigiert. Im Dezember 2018 hatten sich die Schätzungen im Schnitt von 3,45 USD auf 2,33 USD reduziert.
Prognosen sind also mit Vorsicht zu genießen, doch sinnlos sind sie deshalb nicht. Gerade bei Dividenden zeigen die Prognosen sogar relativ zuverlässig Kürzungen an, was damit zu tun hat, dass das Management des Unternehmens die Höhe der Dividenden in einem gewissen Rahmen selbst bestimmen kann. Entsprechend kann das Management auch eine Dividendenkürzung beschließen. Sobald diese verkündet ist, spiegelt sich die niedrigere Dividende auch in den Schätzungen der Analysen wieder und wird so für die breite Öffentlichkeit auf diversen Finanzseiten verfügbar.
Zugegeben ist die Eigenleistung der Analysten in diesem Fall gering. Doch ist der Nutzen für den Dividendeninvestor umso größer – er ist gewarnt.
Zwischenfazit
Trotz ihrer Unsicherheit sind Prognosen hilfreich, um die Sicherheit der Dividende besser einzuschätzen. Im Aktienfinder werden die Prognosen für Gewinne, Cash-Flows, Dividenden, Umsätze und Margen für die nächsten Geschäftsjahre angezeigt und analog zu den Prognosen selbst laufend aktualisiert.