Alphabet Aktienanalyse

Ein Schnäppchen unter den Big-Tech-Aktien?

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Das Anzeigengeschäft ist das Kerngeschäft von Alphabet und maßgeblich für den Gewinn des Unternehmens verantwortlich. Mithilfe von KI will der Tech-Konzern viele seiner Kernprodukte verbessern und neue KI-basierte Anwendungen entwickeln. Verglichen mit den Bewertungen von Microsoft, NVIDIA oder Amazon ist Alphabet mit einem KGV von 20 ein Schnäppchen.

Das bereinigte KGV der Alphabet Aktie im Vergleich

Wir beleuchten die Fortschritte von Alphabet im Bereich der künstlichen Intelligenz, werfen einen Blick auf die Kartellvorwürfe und nehmen die kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen unter die Lupe. Abschließend erfährst du, ob die Alphabet Aktie aus unserer Sicht ein Kauf ist.

Das Geschäftsmodell in aller Kürze

Im Jahr 1995 lernten sich die Studenten Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University kennen. Bereits ein Jahr später entwickelten beide gemeinsam eine Internet-Suchmaschine, die mithilfe von Links die Relevanz einzelner Webseiten im World Wide Web ermittelt. Damals war dies ein völlig neuer Ansatz zur Anzeige von Suchergebnissen. Im September 1998 wurde von beiden Google Inc. gegründet. Das Unternehmen wuchs schnell und der Börsengang erfolgte bereits am 19. August 2004. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen durch Akquisitionen, wie zum Beispiel durch den Kauf von Android oder Where2, aus dem später Google Maps wurde. Im Jahr 2006 erwarb Google die Videoplattform YouTube für 1,65 Milliarden US-Dollar.

Google Gründer
Larry Page und Sergey Brin sind die Gründer von Google

Google wurde im Jahr 2015 im Rahmen einer Umstrukturierung ein Tochterunternehmen von Alphabet. Alphabet gliedert seine Geschäftsaktivitäten in drei Segmente Google Services, Google Cloud und Other Bets.

Umsatz nach Segmenten von Alphabet
Das Segment Google Services dominiert den Umsatz von Alphabet

Das Segment Google Services trägt mit rund 90 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Die Haupteinnahmequelle in diesem Segment ist die Online-Werbung, zum Beispiel über die Suchmaschine Google und YouTube. Neben diesen bekannten Marken gehören auch das Betriebssystem sowie die Software-Plattform Android, der Internetbrowser Chrome, der Online-Kartendienst Google Maps, der App-Store Google Play und die Mobilgeräte von Google Pixel zu diesem Segment. Neben den Werbeeinnahmen generiert Alphabet in diesem Segment auch Umsätze aus App- und In-App-Verkäufe, Hardware, Servicegebühren und Abonnementgebühren wie für YouTube Premium und YouTube TV.

Das Segment Google Cloud wird seit 2020 separat ausgewiesen und trug im Jahr 2022 zu rund neun Prozent zum Umsatz bei. In diesem Segment stellt Alphabet seinen Kunden eine Infrastruktur und Plattform für Clouddienste bereit.

Das Segment Other Bets trug zu weniger als ein Prozent zum Konzernumsatz bei. In diesem Segment investiert Alphabet in junge Unternehmen, die sich noch in der Forschungs- oder Entwicklungsphase befinden. Die Tätigkeitsfelder dieser Unternehmen reichen von selbstfahrenden Autos über Quantencomputer bis hin zu künstlicher Intelligenz.

Obwohl Alphabet weltweit tätig ist, trägt der Heimatmarkt USA mit 48 Prozent knapp die Hälfte zum Umsatz bei. Es folgen die Regionen EMEA (Europe, Middle East and Africa) mit 29 Prozent und APAC (Asia Pacific) mit knapp 17 Prozent.

Umsatz nach Regionen Alphabet
Knapp die Hälfte des Umsatzes wird in den USA erzielt

Das ist Unterschied zwischen der Alphabet A und C Aktie

Die Aktien von Google werden seit dem 18. August 2004 an der Nasdaq in New York gehandelt. Im Oktober 2015 wurde der Name von Google in Alphabet geändert. Eine Google Aktie wurde im Verhältnis 1:1 in eine Alphabet Aktie umgewandelt. Im Aktienfinder findest du unter Alphabet zwei Aktien. Zum einen die Alphabet Klasse A Aktie mit dem Kürzel GOOGL und zum anderen die Alphabet Klasse C Aktie mit dem Kürzel GOOG. Der Unterschied zwischen den beiden Aktien liegt im Stimmrecht. Aktionäre der A-Aktien haben ein Stimmrecht pro Aktie und die Aktionäre der C-Aktie haben dagegen kein Stimmrecht. Es gibt sogar eine B-Aktie, die 10 Stimmrechte pro Aktie hat. Diese Aktie ist aber nicht handelbar.

Solltest du lieber die A-Aktie oder die C-Aktie kaufen? Die Kursentwicklung der beiden Aktien ist fast identisch und sowohl mit der A- und der C-Aktie erhältst du den gleichen Anteil am Unternehmen. Jedoch bekommst du mit der A-Aktie zusätzlich ein Stimmrecht pro Aktie. Deshalb bevorzuge ich persönlich die Alphabet A-Aktie. Wenn dir aber die Stimmrechte nicht wichtig sind, kannst du auch bedenkenlos die C-Aktie kaufen.

Alphabet Aktien
Im Aktienfinder findest du die A-Aktie und C-Aktie von Alphabet

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Was gibt es Neues bei Alphabet?

Welche Ereignisse der letzten Monate haben den Aktienkurs von Alphabet bewegt und werden für den Erfolg der nächsten Quartale entscheidend sein? In dieser Analyse haben wir den aktuellen Earnings-Call und die News der letzten Monate analysiert.

Alphabet in der KI-Offensive

Nach dem Hype um den KI-Chatbot Chat-GPT zu Beginn des Jahres stellte Alphabet am 8. Februar 2023 seinen KI-Chatbot namens Bard vor. Bard kann auf Kommando Texte erstellen, Computercode schreiben oder Daten auswerten.

Der KI-Chatbot Bard hat seit Februar 2023 seine Pforten geöffnet

Doch der Start des Chatbots war zunächst ein Misserfolg. In einem Werbevideo sollte Bard einem Kind die Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops erklären. Doch eine der drei vorgestellten Entdeckungen war ausgerechnet im Werbevideo inhaltlich falsch. Diese falsche Antwort kam auch an der Börse nicht gut an, da das Beispiel die Unzulänglichkeit des Chatbots aufzeigte. Zeitweise fiel der Aktienkurs am selben Tag um rund acht Prozent, mehr als 100 Milliarden US-Dollar Börsenwert wurden vernichtet. Trotz des missglückten Starts hat sich die Anzahl der Nutzer von Bard von April bis Juni 2023 verfünfzehnfacht.

Mittlerweile nutzen die meisten Anwender Bard zum Programmieren. Bard beherrscht über 20 verschiedene Programmiersprachen. Neben der Erstellung von Programmcodes kann Bard auch Fehler in einem Programmcode suchen oder bei Fragen kann Bard den Programmcode erklären.

Alphabet hat auf der Entwicklerkonferenz I/O 23 weitere KI-Anwendungen des Konzerns vorgestellt. Neben dem Chatbot Bard wurden Programme wie das Bildbearbeitungsprogramm Magic Editor und Vertex AI, eine Plattform für maschinelles Lernen, vorgestellt. Einen kurzen Überblick über weitere KI-Anwendungen, die Alphabet anbietet, kannst du dir in diesem Video ansehen.

Kartellvorwürfe gegen Google in den USA

Das US-Justizministerium wirft Alphabet vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Suchmaschinen missbraucht zu haben. Der Prozess gegen den Konzern begann am 12. September 2023 in Washington. Der Konzern soll mehrere Milliarden US-Dollar an Gerätehersteller und Entwickler gezahlt haben, um den Google-Suchdienst zur exklusiven Standardeinstellung zu machen, um so die Monopolstellung zu erhalten. Der Marktanteil der Google-Suchmaschine liegt in den USA bei rund 90 Prozent. Der Prozess soll Mitte November zu Ende gehen. Das Justizministerium fordert im Suchmaschinenmarkt strukturelle Maßnahmen, um für mehr Wettbewerb zu sorgen. Dabei sollen unter anderem Exklusivvereinbarungen zwischen Alphabet und externen Geräteherstellern und Entwicklern untersagt werden.

Dieser Kartellprozess gilt als der größte Wettbewerbsstreit in den USA seit 25 Jahren. Damals wurde der Softwarekonzern Microsoft wegen Missbrauchs seiner Marktmacht verklagt. Microsoft wurde vorgeworfen, bei Computerherstellern den Vertrieb des Internet Explorers zur Bedingung für den Verkauf des Betriebssystems Windows gemacht und damit den Wettbewerb behindert zu haben. Nach über drei Jahren endete das Verfahren gegen Microsoft mit einem Vergleich.

Auch in Europa hat die Europäische Kommission bereits vor einigen Jahren Bußgelder gegen den Konzern wegen Verstößen gegen das europäische Wettbewerbsrecht verhängt, weil Alphabet bei seinen Preisvergleichsdiensten eigene Produkte gegenüber Konkurrenzprodukten bewusst bevorzugt haben soll. Für die Jahre 2017, 2018 und 2019 belaufen sich die Bußgelder auf insgesamt rund acht Milliarden Euro. Der Konzern hat gegen die Entscheidungen Rechtsmittel eingelegt und für mögliche Zahlungen bereits Rückstellungen in der Bilanz gebildet. Dem stehen in der Bilanz Cash-Reserven von mehr als 118 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 112 Milliarden Euro, gegenüber. Dank der hohen Zinsen werden die sehr hohen Cash-Reserven von Alphabet künftig außerordentliche Zinserträge erzielen.

Cash in der Bilanz
Alphabet schwimmt mit Cash-Reserven von 118 Milliarden US-Dollar im Geld

Quantencomputer erreicht neuen Meilenstein

Bereits vor drei Jahren hat der vom Google Quantum AI Team entwickelte Quantencomputer die schnellsten Supercomputer der Welt bei der Ausführung einer speziellen Rechenaufgabe übertroffen. Ein Problem, das bei allen Quantencomputern auftritt, ist die hohe Fehlerrate bei den Berechnungen. Alphabet ist es im Februar 2023 erstmals gelungen, diese Fehler durch ein spezielles Verfahren deutlich zu reduzieren. Grundlegende Informationen zur Quantenfehlerkorrektur findest du im Google Blog oder in einem Artikel der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature.

Der Quantencomputer von Alphabet macht enorme Fortschritte

Alphabet setzt auf das autonome Fahren

Alphabet entwickelt mit seinem Tochterunternehmen Waymo seit Jahren selbstfahrende Autos und setzt damit auf autonome Mobilität. Der Markt für autonome Taxen gilt als eines der großen Wachstumsfelder des Mobilitätssektors. Selbstfahrende Taxis von Waymo können bereits in der Stadt Phoenix bereits über die App Waymo One gebucht werden. Am 10. August 2023 erhielt Waymo von der California Public Utilities Commission die Genehmigung, auch in San Francisco zu jeder Tageszeit bezahlte Taxifahrten mit selbstfahrenden Taxis anzubieten. In Kürze sollen die Waymo-Taxis auch in den Städten Los Angeles und Austin verfügbar sein.

Waymo-Taxis
Alphabet setzt mit Waymo-Taxis auf das autonome Fahren

Alphabet kauft Aktien zurück

Am 19. April 2023 wurden Aktienrückkaufe von Aktien der Klasse A und der Klasse C im Wert von bis zu 70 Milliarden US-Dollar angekündigt. Bei einem Aktienkurs von 140 US-Dollar entspricht dies 500 Millionen Aktien, die zurückgekauft werden. Die Anzahl der ausstehenden Alphabet Aktien der Klasse A und C würde sich nach dem Rückkauf um rund zwei Prozent verringern. Seit 2019 hat sich die Anzahl ausstehender C-Aktien bereits um 10 Prozent von knapp 14,1 auf 12,8 Milliarden reduziert. Die Anzahl der A-Aktien ist im selben Zeitraum um knapp 7 Prozent gesunken.

Seit dem Geschäftsjahr 2019 kauft Alphabet zur Freude seiner Aktionäre viele Aktien zurück

So läuft das operative Geschäft

Die am 25. Juli 2023 veröffentlichten Quartalszahlen für das zweite Quartal 2023 zeigen, wie sich das Geschäft von Alphabet entwickelt. Im Fokus stehen dabei der Umsatz, der operative Gewinn sowie der Gewinn pro Aktie.

Umsatz
in Mio.
Operativer Gewinn
in Mio.
Operative Marge
in %
Gewinn
pro Aktie
in USD
Geschäftsquartal Q2/2023 74.604 USD 21.838 USD 29,3% 1,44 USD
Vorjahresquartal Q2/2022 69.685 USD 19.453 USD 27,9% 1,21 USD
Prozentuale Veränderung +7,1% +12,3% +4,9% +19,0%
Schätzungen 72.854 USD 20.109 USD 27,6% 1,34 USD
Surprise +2,4% +8,6% +6,1% +7,2%

Am Tag der Veröffentlichung der Quartalszahlen stieg der Aktienkurs um 5,6 Prozent an. Alphabet konnte alle wichtigen Kennzahlen deutlich verbessern und übertraf sogar die Erwartungen der Analysten.

Alle drei Geschäftsbereiche sowie alle Regionen trugen zum Umsatzwachstum von Alphabet bei. Der Umsatz des Segments Google Services lag mit 66,3 Milliarden US-Dollar 2 Prozent über den Erwartungen und auch der operative Gewinn mit knapp 23,5 Milliarden US-Dollar lag um 4 Prozent über den Schätzungen der Analysten. Besonders stark fiel das Umsatzwachstum in den Segmenten Google Cloud und Other Bets aus. Das Cloud-Geschäft konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 28 Prozent steigern und Other Bets sogar um rund 48 Prozent. Auch die Profitabilität beider Segmente konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich gesteigert werden. So reduzierte sich der Verlust von Other Bets von 1,339 Milliarden US-Dollar auf nur noch 0,813 Milliarden US-Dollar und das Segment Google Cloud konnte das zweite Quartal 2023 sogar mit einem operativen Gewinn von 395 Millionen US-Dollar abschließen, nach einem Verlust von 590 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Die operative Marge lag im Google Cloud Segment bei fünf Prozent.

Die insgesamt deutlich verbesserte operative Marge ist zum einen auf den Personalabbau von etwa 12.000 Stellen und auf weniger angemietete Büroflächen zurückzuführen. Zum anderen wurde die Nutzungsdauer der Google-Server von vier auf sechs Jahre und die Nutzungsdauer von Netzwerkequipment von fünf auf sechs Jahre verlängert. In der Folge reduzierten sich die Abschreibungen im zweiten Quartal 2023 um 966 Millionen US-Dollar und der Nettogewinn stieg um 752 Millionen US-Dollar an. Dieser Effekt entspricht einer Gewinnsteigerung von immerhin 0,06 US-Dollar pro Aktie.

So blickt das Management in die Zukunft

Das Management von Alphabet verfolgt bereits seit sieben Jahren eine KI-first Strategie und wird auch in Zukunft die Entwicklung der künstlichen Intelligenz vorantreiben. Das Unternehmen sieht die KI als eine grundlegende und transformative Technologie an, die den Menschen in vielen Bereichen unterstützen kann. Während der Konzern bereits erste KI-Anwendungen für die breite Öffentlichkeit verfügbar macht, wird an weiteren KI-Anwendungen geforscht.

Das Management sieht auch in YouTube viel Wachstumspotenzial. Neue YouTube-Formate wie Shorts und NFL Sunday Tickets haben zu einem starken Anstieg der Nutzerzahlen geführt. So stiegen die Nutzerzahlen von YouTube Shorts innerhalb eines Jahres um 500 Millionen auf 2 Milliarden pro Monat an. Mit den NFL Sunday Tickets können seit April die Spiele der National Football League auf YouTube verfolgt werden. Ab diesem Herbst wird die erste Football-Saison auf YouTube übertragen.

Auf Youtube setzt Alphabet auf neue Inhalte und überträgt Spiele der NFL

Das Investitionsvolumen lag im zweiten Quartal 2023 unter den Erwartungen, da sich einerseits der Neubau von Bürogebäuden aufgrund des Personalabbaus verlangsamte. Andererseits kam es bei einigen Baustellen für Rechenzentren zu Verzögerungen. Das Management rechnet jedoch mit einem Anstieg der Investitionskosten in der zweiten Jahreshälfte und einem weiteren Anstieg im Jahr 2024. Hauptgrund für die steigenden Investitionskosten sind die hohen Potenziale, die sich im Bereich der Künstlichen Intelligenz ergeben. Um diese Chancen zu nutzen, sind hohe Investitionen in die technische Infrastruktur, wie GPUs, TPUs und Rechenzentren, notwendig.

Ist die Alphabet-Aktie günstig bewertet?

Die Dynamische Aktienbewertung des Aktienfinders ermittelt den fairen Wert der Alphabet Aktie und sagt aus, ob die Aktie gemessen an der historischen Bewertung derzeit über- oder unterbewertet ist. Im Aktienfinder kann der Fair Value auf den bilanzierten Gewinn, den bereinigten Gewinn, den operativen Cash-Flow, den Umsatz oder die Dividende berechnet werden. Die Grundidee ist, dass der Markt eine Aktie langfristig fair bepreist. Unter dieser Annahme lässt sich aus der durchschnittlichen Bewertung einer Aktie über mehrere Jahre hinweg deren fairer Wert ableiten. Welche Kennzahl für die Bewertung der Alphabet Aktie am besten geeignet ist, erfährst du im nachfolgenden Unterkapitel.

So wird die Alphabet-Aktie bewertet

Zur Bewertung der Alphabet Aktie mithilfe der Dynamischen Aktienbewertung habe ich mich für den fairen Wert des bereinigten Gewinns entschieden, da der Aktienkurs im betrachteten Zeitraum mit dieser Kennzahl am besten korreliert. Innerhalb der letzten 10 Jahre wurde die Aktie mit einem durchschnittlichen bereinigten KGV von 20,9 bewertet.

Die Alphabet Aktie in der Dynamischen Aktienbewertung

Für einen konservativen Ansatz habe ich das historische bereinigte KGV von 20,9 auf 19 angepasst. Für den Fall, dass das prognostizierte Gewinnwachstum geringer ausfällt als erwartet oder Währungseffekte die Gewinne von Alphabet belasten, habe ich mit dem angepassten bereinigten KGV einen kleinen Sicherheitspuffer.

Das aktuelle bereinigte KGV liegt bei 21,7. Ausgehend von einem aktuellen Kurs von 130 US-Dollar pro Aktie ergibt sich mit einem bereinigtem KGV von 19 für das Geschäftsjahr 2025 ein Renditepotential von 14,9 Prozent auf das Jahr. Zurzeit liegt der aktuelle Aktienkurs leicht über dem ermittelten fairen Wert der Aktie. Die Analysten gehen jedoch weiterhin von zweistelligem Gewinnwachstum in den kommenden Jahren aus. Die Alphabet Aktie wird laut den Prognosen schon in Kürze in die aktuelle Bewertung hineinwachsen und dadurch ein ansehnliches Renditepotential bieten.

Die Alphabet Aktie in der Dynamischen Aktienbewertung mit angepasstem bereinigtem KGV
Die Alphabet Aktie in der Dynamischen Aktienbewertung mit angepasstem bereinigtem KGV

So hoch ist die Renditeerwartung

Die folgende Tabelle zeigt die Renditeerwartung in Abhängigkeit vom Kaufkurs. Die Berechnung der Renditeerwartung beruht auf den fairen Werten, die im oberen Kapitel mit der Dynamischen Aktienbewertung bestimmt wurden. Basierend auf der oben beschriebenen Bewertung, ist abhängig von Haltedauer und Einstandspreis mit folgenden Renditen zu rechnen. So liegt die prognostizierte jährliche Renditeerwartung bis Ende 2025 bei einem Kaufkurs von 132 US-Dollar bei 14,2 Prozent. Setze am besten ein Kauflimit im Aktienfinder, um bei einem Rücksetzer den günstigen Einstieg nicht zu verpassen.

Kaufkurs
in USD
Erwartete Rendite
p.a. bis 12/2024
Erwartete Rendite
p.a. bis 12/2025
144,00 4,9% 10,0%
141,00 6,5% 11,0%
138,00 8,3% 12,1%
135,00 10,1% 13,1%
132,00 12,0% 14,2%
129,00 13,9% 15,4%
126,00 16,0% 16,6%
123,00 18,1% 17,8%
120,00 20,3% 19,0%
117,00 22,6% 20,3%

So schneidet die Alphabet Aktie in der Aktienfinder Scorecard ab

Die Aktienfinder Scorecard gibt die Attraktivität einer Aktie für die drei beliebtesten Anlagestrategien wieder. Bei der Dividendenertrags-Strategie setzt du auf hohe Dividenden von Anfang an, bei der Dividendenwachstums-Strategie auf dynamisches Dividendenwachstum und bei der Gewinnwachstums-Strategie auf hohe Kursgewinne. Während einige Aktien für mehrere Strategien geeignet sind, schneiden andere Aktien nur bei einer oder auch keiner Anlagestrategie gut ab. Allen Anlagestrategien ist gemein, dass sie auf Qualitätsaktien mit langfristigem Gewinnwachstum setzen. In diesem Artikel stellen wir die Aktienfinder Scorecard vor.

Aktienfinder Scorecard von Alphabet
Aktienfinder Scorecard von Alphabet

Alphabet hat noch nie eine Dividende gezahlt und plant dies auch in naher Zukunft nicht. Deshalb ist die Aktie logischerweise weder für eine Dividendenertrags- noch für eine Dividendenwachstums-Strategie geeignet. Wer die Alphabet Aktie kauft, setzt klar auf Kursgewinne.

Fazit – Mit KI-Phantasie zu neuen Allzeithochs?

Das Motto von Alphabet lautet passenderweise „Do the right thing“. Und der Konzern hat seit seinem Börsengang in der Tat vieles richtig gemacht. Das Management setzt schon seit einigen Jahren auf Künstliche Intelligenz. In den kommenden Quartalen wird der Konzern verstärkt in die technische Infrastruktur für KI investieren, um das Wachstum in diesem KI-Bereich weiter voranzutreiben. Ich halte diesen Schritt für richtig und bin überzeugt, dass Alphabet dank der KI viele bestehenden Dienste verbessern und neue entwickeln wird. Alphabet versucht sich derweilen mit dem Cloud-Segment, steigenden YouTube-Abos und anderen Wachstumsfeldern wie das autonome Fahren unabhängiger vom dominierenden Werbegeschäft zu machen. Die vorliegenden Rechtsrisiken sind aber ein Grund für den Bewertungsabschlag gegenüber anderen Tech-Aktien.

Die Alphabet Aktie ist aktuell fair bewertet und auch langfristig bin ich wie die Analysten von Alphabet überzeugt. Deshalb ist und bleibt die Aktie auch in meinem Depot.

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