Tag für Tag entstehen in Großunternehmen gigantische Datenmengen. SAP hilft diesen Unternehmen, die Daten effizient zu verwalten, zu analysieren und daraus einen Mehrwert zu generieren. Denn ohne eine effiziente Datenverwaltung kann kein Unternehmen in der heutigen Zeit erfolgreich sein. Und die Digitalisierung schreitet weiter voran. Doch was macht SAP genau? Näheres über das Geschäftsmodell und ob die SAP Aktie ein Kauf ist, erfährst du in dieser Aktienanalyse.
Das Geschäftsmodell: So verdient SAP Geld
SAP steht für Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung. Das Unternehmen entwickelt Softwarelösungen, die in sämtlichen Geschäftsprozessen verwendet werden können. Diese Software ist auch unter dem Begriff Entreprise Ressource Planning, kurz ERP, bekannt. Beispiele hierfür sind eigene Module für die Buchhaltung, das Controlling, den Vertrieb, den Einkauf, die Produktion, die Lagerhaltung und das Personalwesen.
Das Unternehmen wurde 1972 von fünf ehemaligen IBM Mitarbeitern gegründet und entwickelte in der Anfangszeit erste Programme zur Lohnabrechnung und Buchhaltung am Großrechner. Die Daten wurden per Bildschirm und Tastatur eingegeben, anstatt diese mechanisch auf Lochkarten zu stanzen. Daher bezeichneten sie die Software als „Realtime“. Der Anfangsbuchstabe R ist fester Bestandteil der Hauptprodukte, wie beispielsweise zu Beginn SAP R1 oder die Software, die zum großen finanziellen Durchbruch führte: SAP R3.
SAP Aktie | |
Logo | |
Land | Deutschland |
Branche | Software |
Isin | DE0007164600 |
Marktkapitalisierung | 158,9 Milliarden € |
Dividendenrendite | 1,2% |
Stabilität Dividende | 0,98 von max. 1.0 |
Stabilität Gewomm | 0,96 von max. 1.0 |
Der Nutzen der SAP Software
SAP entwickelt keine Individualsoftware, sondern Standardsoftware. Mit Standardsoftware werden Lösungen bezeichnet, die nicht nur für ein Unternehmen speziell angefertigt werden, sondern mit überschaubaren Anpassungen bei vielen Unternehmen eingesetzt werden können. Allgemeine Vorteile von Standardsoftware sind niedrige Kosten im Vergleich zu einer maßgeschneiderten Eigenlösung und eine schnellere Einführung. Die Kosten sind niedriger, weil das Grundgerüst bereits programmiert wurde und die notwendigen Anpassungen rascher umsetzbar sind als eine Software komplett neu zu entwickeln. Ein weit verbreitetes Beispiel von Standardsoftware sind die Office Produkte von Microsoft wie Word, Excel und Powerpoint. Mit diesen Produkten kannst du einen Großteil der Standardtätigkeiten im Büro durchführen, aber für die Bewältigung von Spezialaufgaben benötigst du ein maßgeschneidertes Programm. Ähnlich breit einsetzbar in Unternehmen ist die Software von SAP. Denn Standardprozesse wie der Auftragseingang, die Materialbedarfsplanung und die Rechnungslegung laufen in beinahe allen Unternehmen gleich ab und können deshalb unter gewissen Anpassungen mit ein und derselben Software abgebildet werden. Die Kunden von SAP profitieren darüber hinaus von sogenannten Best Practice Lösungen. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung und Zusammenarbeit mit Unternehmen konnte SAP für Standardprozesse optimale Vorgehensweisen in unterschiedlichen Branchen entwickeln. Insgesamt bietet SAP 25 verschiedene Branchenlösungen an, um beispielsweise Versicherungen, Banken und Handelsunternehmen möglichst optimal zu bedienen.
Das Besondere an SAP ist es, dass sie die ersten am Markt waren, die ein integriertes System anboten. Ein integriertes System kann ich dir am besten am Beispiel eines Einkaufsprozesses vorstellen.
Am Beginn des Prozesses steht die Bedarfsermittlung. Der geschätzte Bedarf wird mit dem aktuellen Lagerbestand abgeglichen und bei einer Unterdeckung wird eine Beschaffungsanfrage ausgelöst. Hierfür wird ein Budget benötigt, welches ebenfalls freigegeben werden muss. Der Einkauf muss einen passenden Lieferanten mit den besten Konditionen ermitteln und anschließend die Bestellung aufgeben. Zusätzlich muss überwacht werden, ob die Lieferfristen eingehalten werden. Sobald das Material im Lager ankommt, muss der Wareneingang gebucht werden. Parallel dazu stellt der Lieferant eine Rechnung aus, die verbucht und bezahlt werden muss. All diese Schritte werden im SAP-System abgebildet und sind mit sogenannten Transaktionen durchführbar. Deshalb braucht das Unternehmen kein getrennten System für die Bedarfsermittlung, für die Lieferantenverwaltung, für das Lagermanagement und für die Buchhaltung einzusetzen, die mehr schlecht als recht miteinander kommunizieren. Darüber hinaus können im SAP-System Produktkalkulationen und Budgetplanungen durchgeführt werden. Durch die weite Verbreitung von SAP wird die Funktionsweise und der Umgang mit dem System in Hochschulen gelehrt. Mit SAP-Zertifikaten ist man am Arbeitsmarkt gefragt, wovon ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Durch meine Zertifizierungen konnte ich mir das ein oder andere Praktikum sichern und schneller an spannenden Projekten arbeiten, da für den Arbeitgeber auf eine aufwändige Einschulung in das SAP-System entfällt.
Für das Produkt SAP ERP läuft die Wartung 2027 ab. In Folge steht für alle SAP-Kunden ein Umstieg auf das Nachfolgesystem SAP S/4HANA an. Die wesentliche Neuerung liegt in der zugrunde liegenden Datenbank – einer In-Memory-Datenbank. Diese Technologie erlaubt es die wichtigsten Daten im Arbeitsspeicher zu halten und dadurch eine vielfach bessere Performance zu ermöglichen. Aufwändigere Analysen und Berichte können mit dem neuen System innerhalb von Sekunden bzw. Minuten durchgeführt werden, für welches das alte System oft mehrere Stunden oder sogar die ganze Nacht benötigte. Materialplanungen oder Quartalsabschlüsse können bei richtiger Datenpflege innerhalb von Minuten vorliegen. Auch wurden Neuerungen in der Benutzeroberfläche vorgenommen sowie das System an mobile Endgeräte angepasst. Aktuell sind knapp 16.000 Unternehmen umgestiegen, viele Kunden warten jedoch noch ab, weil der Migrationsaufwand hoch ist und weitreichende Folgen hat. Neben der Software müssen auch diverse Geschäftsprozesse angepasst werden. Die Umstellung kann mit einer Operation am offenen Herzen umschrieben werden, denn es geht um das System, welches die gesamten Daten im Unternehmen verwaltet und ein kleiner Fehler kann zum sofortigen Stillstand führen. Kritik gibt es zudem von Kunden, die sich zu einer Umstellung genötigt fühlen, obwohl SAP ERP ein bewährtes Programm ist und oftmals das Budget für die IT dafür nicht ausreichend scheint.
Die Systeme von SAP können als Cloud, on premise oder als hybride Lösung verwendet werden. On premise meint die Installation auf kundeneigenen Rechenzentren und bei einer hybriden Lösung wird ein Teil des Systems in der Cloud verwendet und ein Teil am lokalen Rechenzentrum installiert. Großer Vorteil der vermehrten Cloud-Nutzung ist die Planbarkeit. Erlöse aus diesem Bereich basieren auf einem Abo-Modell und sind somit in den nächsten Jahren beinahe zu 100 Prozent sicher. Bei SAP beläuft sich der Anteil der planbaren Umsätze bereits auf 72 Prozent des Gesamtumsatzes. Große Umsatzeinbußen werden so zunehmend unwahrscheinlicher, was dich als möglichen Aktionär freuen dürfte. Auch die Cloudsparte an sich ist ein Wachstumstreiber. Für das Geschäftsjahr 2020 werden zwischen 18 und 24 Prozent Wachstum erwartet. Für ein Dickschiff wie SAP sind das beachtliche Wachstumsraten.
Das Cloudgeschäft soll sich bis 2023 verdreifachen und die Umsätze von derzeit 28 auf über 35 Milliarden EUR steigen, und trotz der Coronakrise bestätige SAP die mittelfristigen Ziele für 2023 und korrigierte die kurzfristigen Ziele für 2020 nur minimal nach unten.
Die Verbreitung der SAP Software
An dieser Stelle gehe ich auf die Zusammensetzung des Kundenstammes von SAP ein, weil dies zeigt, wie verbreitet die Software ist: 92 Prozent der Forbes-Global-200 Unternehmen sowie 98 Prozent der 100 wertvollsten Marken verwenden SAP. Es zählen nicht nur große Konzerne zum Kundenstamm, sondern rund 80 Prozent der Kunden sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Die Software wird in insgesamt über 400.000 Unternehmen eingesetzt. 77 Prozent aller Transaktionsumsätze weltweit laufen über ein SAP-System. Neben der Planbarkeit durch das Cloudgeschäft sind die Umsätze aus einem weiteren Grund weitgehend sicher. Eine Softwareeinführung ist in einem Unternehmen mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden, der in die Millionen geht. Zusätzlich kommen Mitarbeiterschulung und diverse Prozessanpassungen auf ein Unternehmen zu. Du kannst dir vorstellen, dass der Wechsel weg von einem funktionierenden System keine alltägliche Entscheidung ist. Sollten Wettbewerber wie Oracle oder Microsoft „nur“ etwas günstigere oder bessere Lösungen anbieten, reicht das als Wechselgrund noch lange nicht aus. Dem großen Kundenstamm entsprechend, hält SAP hohe Marktanteile in den Bereichen Unternehmensanwendungen (ERP), Analytics, Supply Chain Management und Personalmanagement.
Um diese Position zu halten und auszubauen, investiert SAP knapp 4,3 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung (F&E). Damit ergibt sich eine beeindruckende F&E-Quote von 15,5 Prozent. In Mitarbeiterzahlen sind 27,8 Prozent der weltweiten Belegschaft in der F&E tätig. SAP entwickelt neben den Standardprodukten auch innovative Produkte vor allem im Bereich des Machine Learning (SAP Leonardo), der Künstlichen Intelligenz und der Softwareroboter unterstützten Prozessautomatisierung (RPA).
Die Gründer von SAP halten 11 Prozent am Unternehmen und haben somit weiterhin eine unmittelbares Interesse am langfristigen Unternehmenserfolg von SAP. Weiterhin halten 73 Prozent der Mitarbeiter SAP-Aktien, weshalb sich 4 Prozent des Unternehmens im Besitz der Mitarbeiter befinden. In meinen Augen ist dies ein sehr wichtiger Punkt, da durch eine Mitarbeiterbeteiligung eine Mindset-Änderung stattfindet. Die Mitarbeiter sehen, dass sich das Unternehmen an der Börse gut entwickelt und sie dazu beitragen. Dadurch entsteht eine positive Feedbackspirale, da sich die Mitarbeiter motivierter fühlen und noch mehr zum Unternehmenserfolg beitragen können. Selbstverständlich profitieren die Mitarbeiter auch von höheren Aktienkursen und steigenden Dividenden.
So profitabel ist das Geschäftsmodell von SAP
Aus den vorherigen Kapiteln geht hervor, dass SAP in einer sehr spannenden und zukunftsträchtigen Branche operiert und eine starke Marktposition inne hat. Die Kennzahlen pro Aktie spiegeln dies wider.
Bis auf einen Rückgang im Jahr 2019 entwickelten sich Gewinn und operativer Cashflow pro SAP Aktie von links unten nach rechts oben. Die Prognosen zeigen ein weiterhin klares Bild von steigenden Gewinnen und Cashflows. Auch die Dividende soll weiter steigen.
So entwickeln sich Umsatz und Margen
SAP steigert den Umsatz konstant, was im Aktienfinder nicht nur grafisch zu erkennen ist, sondern auch anhand der Kennzahl „Stabilität Umsatz“ abgelesen werden kann. Diese Kennzahl liegt bei +0,97 von maximal +1,0 und ist ein absoluter Spitzenwert. Die langfristigen Wachstumsraten des Umsatzes liegen zudem im hohen einstelligen Bereich und sind ebenfalls beeindruckend.
Auch die Bruttomarge von knapp 70 Prozent fällt so hoch aus, wie es fast nur bei Softwarefirmen der Fall ist. Die operative Marge hingegen sank in den letzten Jahren von 30 Prozent auf etwas über 20 Prozent, ist aber der Umstellung auf die Cloud und das Abomodell geschuldet. Im Jahr 2021 sollen durch Kosteneinsparungen und mehr SAP S/4 Kunden wieder alte Höchststände erreicht werden. Trotz Corona-Krise gab es nur einen leichten Umsatzrückgang, weil kein Unternehmen auf sein zentrales Datenverwaltungssystem verzichten kann. Die Mitarbeiter nutzen das System weiterhin, auch wenn sie sich im Homeoffice befinden. Zudem sind die Lizenzverträge langfristig abgeschlossen. Eine kurzfristige Umstellung oder Kündigung ist schlichtweg unmöglich.
Ist die Dividende der SAP Aktie sicher?
SAP schüttet einmal Jährlich aus. Für das Geschäftsjahr 2019 wurden 1,58 Euro Dividende bezahlt, was einer Dividendenrendite von 1,2 Prozent entspricht. Das Management orientiert sich bei der Dividende an einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent oder mehr des Gewinns nach Steuern. Dank des profitablen Geschäfts konnte SAP die Dividende seit 10 Jahren erhöhen und hat die Dividende seit 26 Jahren nicht mehr gesenkt.
Aufgrund der niedrigen Dividende wird SAP eher als Wachstumsaktie denn als Dividenden-Aktie wahrgenommen. Dies momentan umso mehr, als dass der Dividenden-Turbo zeigt, dass die aktuelle Dividende am unteren Ende des 12-Monats Dividendenkorridors liegt .
Das Management von SAP ist trotz der Corona-Krise zuversichtlich genug, die Dividende weiter zu erhöhen. Ob sich dieser Optimismus in einer starken Bilanz widerspiegelt, beleuchten wir nun anhand des Verschuldungsgrads und die Tilgungskraft von SAP.
Die Bilanz von SAP ist solide und das Unternehmen ist mit ausreichend Cashbestand in der Höhe von 6,2 Milliarden EUR ausgestattet. Damit kann das Management flexibel agieren und mögliche Übernahmen finanzieren. Die Schuldenquote stieg in den letzten Jahren stetig von knapp unter 40 Prozent auf etwas über 50 Prozent an, liegt aber noch immer im Rahmen und es besteht aus meiner Sicht keine Gefahr, dass SAP in näherer Zukunft Zahlungsschwierigkeiten bekommen könnte. Interessant ist auch die Entwicklung der Tilgungskraft, da diese trotz höherer Dividende gesteigert werden konnte. Somit ist die Dividende in meinen Augen sicher und die Chancen stehen gut, dass diese in den nächsten Jahren weiter erhöht werden kann.
Neben der Dividende gibt es ein auch ein Aktienrückkaufprogramm, das hauptsächlich in den Jahren vor der Finanzkrise 2009 ausgeübt wurde.
Im Jahr 2020 wurden für 1,5 Milliarden EUR eigene Aktien mit einem durchschnittlichen Kurs von 106 EUR zurückgekauft. Für 2020 sind keine weiteren Aktienrückkäufe geplant. Dadurch konnte der Gewinn pro Aktie um 5 Cent angehoben werden. Kein besonders hoher Wert für einen erwartenden Gewinn von 3,85 EUR im Jahr 2020. Dennoch ein interessanter Schritt, denn mit 106 EUR war SAP recht fair bewertet, wie du nun sehen wirst.
Ist die SAP Aktie fair bewertet?
Das Geschäftsmodell, die Ertragsstärke, das Wachstum – all dies spricht für einen Kauf der SAP Aktie. Allerdings steht die Bewertung der Aktie noch aus. Schließlich ist dem Markt bekannt, dass SAP ein erfolgreiches Unternehmen ist. Ob die Aktie derzeit günstig oder teuer ist, ermittle ich anhand der Dynamischen Aktienbewertung im Aktienfinder unter Verwendung des bilanzierten Gewinns, des bereinigten Gewinns und der Dividende.
Aus der Grafik geht hervor, dass bis Mitte 2014 die SAP Aktie unterbewertet war, weil der Kurs (die schwarze Linie) unterhalb der andersfarbigen Linien verläuft, die den fairen Wert der Aktie beschreiben. Stand heute belaufen sich die fairen Werte auf 97 EUR für den bilanzierten und bereinigten Gewinn sowie 105 EUR für die Dividende. Mit dem jüngsten Kursanstieg auf 135 Euro lief der Aktienkurs der fundamentalen Bewertung also davon. Eine faire Bewertung zum aktuellen Kurs wäre erst im Jahr 2022 bei Eintritt der prognostizierten Gewinnentwicklung erreicht, die sehr optimistisch scheint. Aus meiner Sicht ist die SAP Aktie daher leider überbewertet.
Alternative Investments
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Isin | Name | Land | Industrie | Dividende |
US0231351067 | AMD | USA | Halbleiter | Nein |
US0378331005 | Apple | USA | Mobiltelefone | Ja |
US67066G1040 | Nvidia | USA | Halbleiter | Ja |
US7475251036 | Qualcomm | USA | Halbleiter | Ja |
US79466L3024 | Salesforce | USA | Software | Nein |
TW0002330008 | TSMC | Taiwan | Halbleiter | Ja |
Fazit: Die SAP Aktie ist mir zu teuer
Sicherlich handelt es sich bei SAP um ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen mit zukunftsträchtigen Produkten, die aus den meisten Unternehmen nicht mehr wegzudenken sind. Ich bin zudem positiver Dinge, dass SAP in 10 Jahren besser dastehen wird als heute. Und dennoch ist die Aktie Stand heute für mich kein Kauf. In einer Art Goldrausch erreichen die Aktienkurse der sogenannten Profiteure der Digitalisierung teils schwindelerregende Höhen. Auch der Kurs der SAP Aktie wurde von diesem Goldrausch erfasst. Zwar fällt die Überbewertung nicht so markant wie bei einigen anderen Aktien aus, ist aber dennoch vorhanden. Ich habe mir aber einen Kursalarm im Aktienfinder eingestellt, da ich bin von SAP Aktie als langfristiges Investment überzeugt bin. Eine Alternative zum einmaligen Aktienkauf zu einem sehr hohen Preis wäre ein Aktien-Sparplan, der beispielsweise monatlich ausgeführt wird. Sollte der Kurs der SAP Aktie zum fairen Wert zurückkommen, kaufst zu niedrigen Kursen weiter und profitierst so vom Cost-Average-Effekt.
Update: Kurssturz um 20 Prozent - Ist die SAP Aktie nun ein Kauf?
Am 26ten Oktober 2020 gab SAP die neuesten Quartalszahlen bekannt, und die hatten es in sich, denn die SAP Aktie verlor 20 Prozent an Wert. Grund für die enttäuschenden Quartalszahlen sowie den gesenkten Ausblick sind die negativen Auswirkungen der Corona-Krise, die laut SAP Management bis mindestens in die erste Jahreshälfte 2021 hinein andauern sollen. Das Management senkt die Erwartungen für Umsatz und Gewinn für das Geschäftsjahr 2020 um ca. 3 Prozent. Das klingt deutlich weniger dramatisch als die 20 Prozent Kurseinbruch vermuten lassen und zeigt, dass es bei hoch bewerteten Aktien nicht viel benötigt, um den Aktienkurs zurechtzustutzen. In unserer Ursprungsanalyse hielten wir die Analystenschätzungen für sehr optimistisch und die SAP Aktie bei 135 Euro für überbewertet. Ob die Aktie für uns kaufenswert ist, erfährst du in unserer brandneuen Video-Analyse.
Qualitativ hochwertige Aktien zu finden, ist mit dem Aktienfinder kein Problem. Den optimalen Kaufzeitpunkt abzupassen, ist hingegen schwer bis unmöglich. Wer den entspannten Vermögensaufbau sucht, ist deshalb mit Aktien-Sparplänen gut beraten. Im kostenlosen Starterpaket ist sind 90 Tage kostenloses Vollmitgliedschaft im Aktienfinder inklusive.
5 Antworten
Ich bespare SAP monatlich, habe heute bei 98€ aber auch nachgekauft. Sollte der Kurs in Richtung 85€ gehen werde ich mir erneut ein paar SAP-Aktien ins Depot legen.
Hey David und Torsten,
klasse wie schnell ihr das Update zu SAP rausgehauen habt. Danke!
Danke für die sorgfältige & aufschlussreiche Analyse. Für 99,90 € sind heute auch bei mir ein paar Stück ins Depot gewandert…. Nun, Markettiming ist immer so eine Sache und evtl. rutschen die Märkte nochmal deutlich im Zuge der US-Wahl und neuer restriktiver Anti-Corona-Maßnahme etc. pp., aber ich denke auch, dass ein Kauf für unter 100 Euro bei einem Unternehmen mit dieser Stabilität in jedem Fall vertretbar bleibt, so hat es heute klingeling gemacht.
Klasse Analyse wie immer!
Ich sehe es wie ihr, die Aktie war unter 100€ein klarer Kauf, jedoch für 130€ einfach zu teuer. Außerdem finde ich, trotz der bereits enormen Marktkapitalisierung von 1.6trln, eine Microsoft im SaaS Bereich etwas spannender, da sie noch mehrere Zukunftsthemen vereint, wie Cloud, Gaming, Social networks (Linkedin etvl TikTok bald) oder die kleinere Salesforce, welcher viel schneller wächst als eine SAP jedoch bei der Bewertung ebenfalls davongelaufen ist.
Hallo Thommy,
Vielen Dank für dein Lob!
Und ja, aktuell gibt es einige spannendere Alternativen zu SAP. Bei unter 100 EUR werde ich es mir aber dennoch nochmals gut überlegen, ob SAP nicht die bessere Wahl ist :).
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
David