Pünktlich zum gestrigen Kurseinbruch an der Börse hier die beliebtesten Aktien für langfristige Investments mit Kauflimit. Hier erfährst du, zu welchem Preis die Aktien ein Kauf sind. Die Auswertung basiert auf den Kauflimits von 25.000 Mitgliedern, die für mehr als 800 der populärsten Aktien weltweit hinterlegt sind. Aus den tausenden von Kauflimits wird in einer komplexen Auswertung die Liste der 30 beliebtesten Aktien mit den meisten Kauflimits erstellt. Denn je mehr Kauflimits für eine Aktie hinterlegt sind, desto beliebter ist sie. Die Aktie mit den meisten Kauflimits erhält eine Beliebtheit von 1. Alle anderen Aktien messen sich an dieser Aktie. Hat eine andere Aktie die Hälfte an Kauflimits, so liegt deren Beliebtheit bei 0,5.
Zudem wird das durchschnittliche Kauflimit pro Aktie berechnet. Dies entspricht dem ungefähren Kurs, zu dem die Mehrzahl der Mitglieder bereit ist, zuzuschlagen. Den sich hieraus ergebenden Preisabschlag zum aktuellen Kurs sieht du ebenfalls in der Liste. Außerdem ist ersichtlich, um wie viele Plätze die jeweilige Aktie im Vergleich zur letzten Auswertung in der Beliebtheit gestiegen oder gefallen ist.
Gezählt werden ausschließlich die Kauflimits der Vollmitglieder mit einem Abschlag zum aktuellen Preis von höchstens 30 Prozent, um zu verhindern, dass utopisch tiefe Kauflimits die durchschnittlichen Ergebnisse verzerren.
Liste der 30 beliebtesten Aktien
Und hier die Liste der 30 beliebtesten Aktien. Bis auf Amazon schütten alle Aktien eine Dividende aus, was eindrucksvoll zeigt, wie beliebt Dividenden-Aktien für langfristig orientierte Anleger sind. Von Gegnern einer Dividendenstrategie wird oft das Argument ins Feld geführt, dass Dividendenzahler Renditekrücken seien und du dein Geld besser in Unternehmen stecken solltest, die ihr Geld behalten, um es zu reinvestieren und so die Gewinne noch stärker zu erhöhen. Doch diese Argumentation ist eine starke Vereinfachung. Dividendenzahler wie Apple oder Microsoft zeigen, dass ein Unternehmen durchaus Dividenden ausschütten und dennoch stark wachsen kann. Ist auch kein Wunder, denn Geld ist bei keinem der beiden Unternehmen ein Wachstumshindernis, weshalb man es sich leisten kann, jährlich Milliarden an USD auszuschütten, ohne dabei an Gewinnwachstum einzubüßen.
Isin | Name | Platz | Platz alt | Tendenz | Beliebtheit | Akt. Dividende | Preis | Kauflimit | Abschlag |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
US4781601046 | Johnson & Johnson | 1 | 1 | 0 | 1 | 2.60% | 135.09 | 110.13 | 18.50% |
NL0000388619 | Unilever N.V. | 2 | 3 | +1 | 0.88 | 3.13% | 52.34 | 46.47 | 11.20% |
US88579Y1010 | 3M | 3 | 2 | -1 | 0.81 | 3.80% | 141.24 | 134.8 | 4.60% |
US17275R1023 | Cisco Systems Inc | 4 | 4 | 0 | 0.79 | 3.18% | 40.74 | 37.43 | 8.10% |
US8825081040 | Texas Instruments Inc | 5 | 5 | 0 | 0.79 | 2.75% | 112.43 | 94.01 | 16.40% |
US5801351017 | McDonald's | 6 | 6 | 0 | 0.74 | 2.26% | 197.69 | 157.05 | 20.60% |
US9078181081 | Union Pacific | 7 | 9 | +2 | 0.69 | 2.14% | 164.34 | 136.05 | 17.20% |
DK0060534915 | Novo Nordisk B | 8 | 8 | 0 | 0.68 | 1.91% | 57.05 | 45.08 | 21.00% |
US92826C8394 | Visa A | 9 | 22 | +13 | 0.68 | 0.55% | 184.05 | 147.12 | 20.10% |
DE0005785604 | Fresenius SE & Co KGaA | 10 | 10 | 0 | 0.67 | 1.68% | 47.65 | 41.53 | 12.80% |
US4370761029 | Home Depot Inc | 11 | 7 | -4 | 0.65 | 2.27% | 221.92 | 178.21 | 19.70% |
GB0002374006 | Diageo | 12 | 14 | +2 | 0.64 | 2.32% | 36.07 | 31.44 | 12.80% |
KYG875721634 | Tencent Holdings Limited | 13 | 15 | +2 | 0.62 | 0.26% | 46.41 | 37.68 | 18.80% |
US2546871060 | Walt Disney | 14 | 12 | -2 | 0.62 | 1.32% | 123.15 | 103.18 | 16.20% |
US7134481081 | PepsiCo | 15 | 18 | +3 | 0.6 | 2.66% | 132.06 | 105.73 | 19.90% |
US3119001044 | Fastenal | 16 | 11 | -5 | 0.59 | 2.40% | 34.96 | 28.5 | 18.50% |
CA1363751027 | Canadian National Railway | 17 | 19 | +2 | 0.58 | 1.76% | 85.37 | 71.4 | 16.40% |
DE0007164600 | SAP | 18 | 16 | -2 | 0.56 | 1.24% | 121.24 | 99.31 | 18.10% |
GB0002875804 | British American Tobacco | 19 | 21 | +2 | 0.55 | 6.28% | 38.76 | 31.66 | 18.30% |
US0231351067 | Amazon.Com Inc | 20 | 13 | -7 | 0.54 | 1860.28 | 1512.96 | 18.70% | |
US1713401024 | Church & Dwight | 21 | 20 | -1 | 0.53 | 1.22% | 69.91 | 55.03 | 21.30% |
DE000A1EWWW0 | Adidas | 22 | 27 | +5 | 0.51 | 1.26% | 265.05 | 230.91 | 12.90% |
DE0005790430 | Fuchs Petrolub SE | 23 | 24 | +1 | 0.5 | 2.50% | 38 | 32.31 | 15.00% |
US4404521001 | Hormel Foods | 24 | 45 | +21 | 0.46 | 1.94% | 41.26 | 32.78 | 20.60% |
US03027X1000 | American Tower | 25 | 17 | -8 | 0.45 | 1.54% | 227.2 | 177.43 | 21.90% |
FR0000121014 | Lvmh Moet Hennessy L.V. | 26 | 39 | +13 | 0.44 | 1.61% | 385.65 | 317.75 | 17.60% |
US02209S1033 | Altria Group Inc | 27 | 26 | -1 | 0.44 | 7.49% | 40.55 | 37.7 | 7.00% |
US00206R1023 | AT&T | 28 | 30 | +2 | 0.44 | 5.39% | 35.23 | 29.56 | 16.10% |
US20030N1019 | Comcast Corp-Class A | 29 | 36 | +7 | 0.43 | 1.88% | 41.29 | 35.42 | 14.20% |
DE0008404005 | Allianz | 30 | 32 | +2 | 0.43 | 4.04% | 222.75 | 191.7 | 13.90% |
Auswertung der Kauflimits
Auch diesen Monat gab es im Vergleich zur Januar-Auswertung interessante Bewegungen. Johnson & Johnson hat den Spitzenplatz verteidigt, gefolgt von Unilever neu auf Platz 2, die 3M von der zweiten Position verdrängt hat. Die Plätze vier bis sechs sind stabil. Fresenius SE ist weiterhin die beliebteste deutsche Aktie auf Platz 10. Visa ist neu in den Top 10 und gehört zu den Gewinnern des Monats. Gleich um 13 Plätze ging es für den Zahlungsdienstleister nach oben. Neu in die Top-30 geschafft haben es Hormel Foods, Comcast, der Luxusmarken- Hersteller LVMH sowie - man lese und staune - die Allianz auf Platz 30.
Diesmal schauen wir uns mit Unilever, Fresenius SE und McDonald’s drei Aktien aus den Top 10 an. Stimmt die Top-Platzierung der Aktien mit deren Qualität überein?
Unilever: Gegessen und gepflegt wird immer
Sind Aktien riskant? Kommt ganz auf das Unternehmen an, an dem du dich beteiligst. Als Aktie zähle ich Unilever zu den Witwen und Waisenpapieren, was mit dem Geschäftsmodel zusammenhängt. Der Verkauf von Produkten aus den Bereichen Pflege und Nahrung ist zwar unspektakulär, aber auch berechenbar, was die Aktie zu seinem soliden Investment macht.
Höchste Zeit, dass sich das ändert!
Die Aktie von Unilever schloss in den letzten 20 Jahren 14 mal im Plus, wobei die Gewinnerjahre in der Regel stärker ausfielen als die Verlustjahre:
Die fundamentale Grundlage der erfreulichen Entwicklung sind stabile steigende Gewinne, was sich sowohl über eine Kennzahl als auch bildlich beschreiben lässt. Mit einer Stabilität des Gewinns von +0,95 spielt Unilever in der ersten Liga, was zuverlässige Gewinnsteigerungen angeht. Und so sehen seit 20 Jahren steigende Gewinne bildlich aus:
Übrigens wissen viele nicht, dass Unilever ein Dividenden-Aristokrat ist. Um das zu erkennen, muss man die Dividenden allerdings um diverse Kapitalmaßnahmen bereinigen. Eine Mühe, die sich außerhalb des Aktienfinders kaum jemand macht.
Unilever ist nicht nur wegen der Gewinnentwicklung, sondern vor allem dank der jährlich steigenden Dividenden beliebt. Derzeit liegt die Dividendenrendite bei stattlichen 3,3 Prozent mit Aussicht auf mehr. Im Schnitt erhöht Unilever die Dividenden um 8 Prozent pro Jahr.
Fresenius SE: Der deutsche Dividenden-Aristokrat erwacht?
Trotz hervorragender Kennzahlen liegt der Kurs der Fresenius Aktie heute da, wo er bereits Anfang 2015 stand:
Was ist los mit dem deutschen Dividenden-Aristokraten? Eine verpatzte Übernahme und leicht rückläufige Gewinne haben in Kombination mit einer hohen Bewertung zu einem deutlichen Kursrückgang geführt:
Für Geduldige bietet der günstige Kurs eine Einstiegsgelegenheit, die sich auszahlen kann, sobald das operative Geschäft wieder an Fahrt gewinnt.
Der Gewinnverlauf der letzten 30(!) Jahre belegt die Qualität der Aktie. Vereinzelte Gewinnrückgänge wurden nach kurzer Zeit stets wettgemacht. Bei einer Ausschüttungsquote von leicht über 30 Prozent auf den freien Cash-Flow scheinen sowohl die Dividende als auch künftige Dividendensteigerungen gewiss:
McDonald‘s: Ein Problem wegen negativen Eigenkapitals?
McDonald's |
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Logo |
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Land | USA |
Branche | Restaurants |
Isin | US5801351017 |
Marktkapitalisierung | 151,2 Milliarden € |
Dividendenrendite | 2,2% |
Stabilität Dividende | 1,0 von max. 1,0 |
Stabilität Gewinn | 0,97 von max. 1,0 |
Die McDonald’s Aktie ist unter Dividendeninvestorenein Klassiker. Laut der Kursentwicklung zu Recht, denn seitdem die Aktie Anfang 2000 eine Schwächephase überwunden hat, geht es mit dem Aktienkurs fast durchwegs bergauf:
Lediglich in den Jahren 2012 und 2014 mussten Aktionäre leichte Kursverluste verkraften, die allerdings durch die Dividende sowie teils kräftige Kursgewinne in den anderen Jahren mehr als wettgemacht wurden:
Leichte Verunsicherung löste ein Video von Mission Money bezüglich der Aktienrückkäufe von McDonald‘s verbunden mit dem daraus resultierenden negativen Eigenkapital aus. Zum einen führen Aktienrückkäufe zu beschönigten Kennzahlen pro Aktie (also beispielsweise dem Gewinn pro Aktie) und zum anderen legt negatives Eigenkapital ein Schuldenproblem des betreffenden Unternehmens nahe. Sogar ein Teil der Kursgewinne mag den Aktienrückkäufen des Unternehmens zu verdanken sein.
Zwar sind die seit Jahrzehnten andauernden Aktienrückkäufe ein Turbo für den Gewinn pro Aktie – doch ist der Anstieg nicht allein den Aktienrückkäufen geschuldet. So wäre der Gewinn im Geschäftsjahr 2019 auch ohne Aktienrückkaufe von 7,54 auf 7,67 USD gestiegen. Dank der Aktienrückkäufe liegt der Gewinn pro Aktie allerdings bei 7,88 USD. Der Löwenanteil des Gewinnanstiegs ist damit tatsächlich dem Aktienrückkauf zu verdanken.
Wie massiv McDonald’s seit drei Jahrzehnten Aktien zurückkauft, siehst du anhand des gelben Balkens in der folgenden Grafik, die das Wachstum der Bilanzposition zeigt, in der die zurückgekauften Aktien verbucht werden:
Seit 1990 hat sich durch die Aktienrückkäufe die Anzahl der ausstehenden Aktien in etwa halbiert. Ich sehe Aktienrückkäufe teils kritisch. Insbesondere dann, wenn die Aktien zu scheinbar überhöhten Kursen gekauft werden oder dazu dienen sollen, eine operative Schwäche des Geschäfts zu übertünchen. Bei McDonalds scheint mir dies jedoch nicht der Fall. So wurden 2/3 der Aktien zu einem Kurs zwischen 20 und 100 USD zurückgekauft, was deutlich unter dem aktuellen Kurs von 215 USD liegt. Bzgl. des Gewinns pro Aktie läge dieser ohne Aktienrückkäufe zwar nur halb so hoch, doch was hätte McDonald’s ohne Rückkäufe mit dem ganzen Geld gemacht? Alternativen wären höhere Dividenden oder höhere Investitionen gewesen. Höhere Dividenden hätten im Vergleich zu Aktienrückkäufen jedoch zu einer Verschlechterung der Situation geführt. Denn die zurückgekauften Aktien wurden ja nicht eingezogen (vernichtet), sondern sind noch da und können bei Bedarf wieder ausgegeben werden, um beispielsweise Mitarbeiter mit eigenen Aktien zu bezahlen oder sogar Übernahmen zu finanzieren. Ausgeschüttete Dividenden hingegen sind für Unternehmen unwiederbringlich verloren. Bzgl. höherer Investitionen ist es unmöglich zu sagen, ob sich diese als gewinnbringend erwiesen hätten oder der Druck, das Geld „irgendwie“ investieren, zu teuren Fehlentscheidungen geführt hätte. Das negative Eigenkapital ist übrigens kein Problem, sondern eine rein buchhalterische Angelegenheit, die zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig ist und dazu führt, dass Kennzahlen, wie die Eigenkapitalrendite, ohne Bereinigung nicht zu gebrauchen sind.
Fazit: Die beliebtesten Aktien mit Kauflimit stehen für Qualität
Jede Aktie ist so gut wie das Unternehmen, an dem sie einen Anteil verbrieft. Und alle drei Unternehmen stehen für Qualität. Doch nichts in perfekt. Während Fresenius an der Börse derzeit Ladehemmung hat, fällt McDonald’s schon seit langer Zeit durch hohe Aktienrückkäufe aus. Unilever hingegen durchschritt in den 90er Jahren ein kleines Tal. An diesen Beispielen siehst du, dass Schwächephasen und Verunsicherungen uns Aktionäre regelmäßig heimsuchen - egal, in welche Aktien wir investieren. Dagegen wappnest du dich dagegen am Besten, indem du bewusst auf Unternehmen mit langfristig steigenden Gewinnen setzt. Mit relevanten Kennzahlen und Charts hilft dir der Aktienfinder, diese Unternehmen aufzuspüren.
Falls du noch keines der 25.000 Mitglieder bist, melde dich gerne an. Die einfache Mitgliedschaft ist kostenlos. Und falls du noch in den Startlöchern stehst, sichere dir das Starterpaket inklusive kostenloser Vollmitgliedschaft im Aktienfinder!
5 Antworten
Hallo,
ich habe eine Frage zu dem „Alter“ der Kauflimits. Gibt es da eine „Grenze“? Ein „in die Jahre gekommenes“ sollte nicht/ geringer gewichtet sein, oder?
Du machst einen super Job!
Viele Grüße
Stefan
Nein, das Alter des Kauflimits berücksichtige ich nicht – darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Keine schlechte Idee 🙂
LG!
Perfekt! Vielleicht z.B. das letzte Quartal. Ich glaub da kommts auch nicht auf die Masse an Leuten an, die den Schnitt/Median bilden (klar, zu wenige sollten es auch nicht sein), sondern eben darauf, dass man eben die Aktionäre abbildet, die sich „kürzlich“ mit der Aktie befasst haben. Wäre schön, wenn die Kauflimits als aktueller Richtwert hergenommen werden könnten. Alles Gute!
„Zudem wird das durchschnittliche Kauflimit pro Aktie berechnet. Dies entspricht dem ungefähren Kurs, zu dem die Mehrzahl der Mitglieder bereit ist, zuzuschlagen.“
Korrekterweise müsstest du dafür den Median angeben und nicht das durchschnittliche Kauflimit. Aber bereinigt um Ausreißer, was du ja tust, wird dazwischen wohl kein großer Unterschied sein. Vielen Dank für den informativen Post.
Macht tatsächlich so gut wie keinen Unterschied. Ich hatte das mal getestet.
LG!