Im Zuge der Corona-Crash kam der Börsencrash bezüglich des Zeitpunkts und der Intensität überraschend. Nicht überraschend ist, dass es Börsencrashs und Bärenmärkte immer wieder gibt. Denn die Kurse am Aktienmarkt spiegeln die Gewinnerwartung der Unternehmen wider. Und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten trüben sich die Gewinnerwartungen vieler Unternehmen ein, weshalb die Kurse in den Keller gehen.
Das Problem vieler Jungaktionäre ist, dass sie am Aktienmarkt bisher weder einen Börsencrash noch einen Bärenmarkt miterleben durften. Die Kurseinbrüche erscheinen Ihnen als außergewöhnliches Ereignis. Ein Eindruck, der durch das Virus als heimtückischen Auslöser sowie die Rasanz des Kurseinbruchs verstärkt wird. Doch gehören Börsencrashs wie der Corona-Crash zum ewigen Auf und Ab des Konjunkturzyklus dazu.
Den Inhalt dieses Artikels kannst du auch als Video sehen: Zum Video.
Der Börsencrash als Bewährungsprobe
Im Börsencrash zeigt sich, ob deine Anlagestrategie für schweren Seegang geeignet ist, was eine unbedingte Voraussetzung für deinen langfristigen Vermögensaufbau darstellt. Wenn deine Kursverluste in diesem Jahr deutlich stärker als die des breiten Markts ausfallen, solltest du dir Gedanken über deine Anlagestrategie machen. Als Maßstab für den „breiten Markt“ bietet sich der MSCI World an, der über 1.600 Unternehmen großer und mittelgroßer Marktkapitalisierung in 23 Ländern abdeckt. Ende März hatte der MSCI World im laufenden Börsenjahr 2020 etwas über 20 Prozent an Wert verloren:
Mir sind Depots bekannt, die im gleichen Zeitraum bis zu 50 Prozent nachgaben! Eine solche Wertvernichtung wirft deinen Vermögensaufbau um Jahre zurück. Denn nach bei einem Kursverlust von 50 Prozent muss dein Depot um stolze 100 Prozent zulegen, nur um deine erlittenen Kursverluste auszugleichen. Den Kursverlusten in deinem Depot werden sich Dividendenkürzungen und sogar komplette Streichungen der Dividende hinzugesellen. In Summe kann eine solche Erfahrung so demotivierend sein, dass du Aktien den Rücken kehrst.
50 Prozent Kursverlust sind ein Extrembeispiel. Doch sobald du im bisherigen Verlauf des Börsencrashs deutlich schlechter als der MSCI World abgeschnitten hast, solltest du deine Anlagestrategie und dein Depot dringend überdenken. Rede dir auf keinen Fall ein, dass du einfach Pech hattest, weil der Corona-Crash nicht vorherzusehen war. Denn obwohl der Corona-Crash überraschend kam und sehr heftig ausfiel, hat das Ereignis mit anderen Börsencrashs gemein, dass konjunktursensible Branchen wie Energie oder Tourismus am stärksten vom Abschwung betroffen sind.
Die folgende Tabelle zeigt dir, welche Branchen bisher am stärksten vom Börsencrash betroffen waren:
Branche | Icon | Grund | Ausgewählte Aktien |
---|---|---|---|
Erdölbezogene Services | Wirtschaftsschwäche führt zu sinkender Nachfrage nach Öl und Gas. | Haliburton Schlumberger |
|
Hotellerie | Stornierungen von Urlaubs- und Geschäftsreisen führen zu Umsatzeinbruch. | EPR Properties (REIT) Marriott International |
|
Fluglinien | Nachlassende Reisetätigkeit und Transport von Waren führen zu Umsatzeinbruch. | American Airlines Deutsche Lufthansa |
|
Möbel | Ladenschließungen führen zu Umsatzeinbruch. | Bed Bath & Beyond Williams-Sonoma |
|
Einzelhandel | Ladenschließungen führen zu Umsatzeinbruch. | Realty Income (REIT) Under Armour |
|
Freizeit | Stornierungen von Urlaubsreisen und Veranstaltungen führen zu Umsatzeinbruch. | Carnival CTS Eventim |
|
Handel-Warenhäuser | (Teil-)Schließung von Kaufhäusern oder Nachfrageschwäche führt zu Umsatzrückgang. | Metro Nordstrom |
|
Hotels | Stornierungen von Urlaubsreisen und Veranstaltungen führen zu Umsatzeinbruch. | Hilton Worldwide Marriott International |
|
Erdöl/Gas-Produktion | Wirtschaftsschwäche führt zu sinkender Nachfrage nach Öl und Gas. | Exxon Mobil Royal Dutch Shell |
|
Freizeitprodukte | Nachlassende Reisetätigkeit und Freizeitaktivitäten führen zu Umsatzeinbruch. | Polaris Industries |
So meisterst du jeden Börsencrash
Falls dich die Gewinner-Branchen mit Beispiel-Aktien interessieren oder du wissen möchtest, wie du jede Börsenkrise meisterst, lies diesen Artikel. Dein älteres Ich wird es dir danken.
Depots, die von einem Börsencrash schwer getroffen werden, sind stark in zyklische Branchen und Unternehmen investierst. Wäre der Corona-Crash nicht gekommen, hätte es ein solches Depot im nächsten Börsencrash oder Bärenmarkt erwischt. Doch wie strukturierst du ein Depot, dass dich auch durch schwere Börsenzeiten bringt?
Das krisensichere Depot
Die Krisenfestigkeit deines Depots hängt von der Auswahl der Aktien und damit verbunden der Auswahl der Branchen ab, in die du investierst. Unterschiedliche Branchen sind unterschiedlich stark abhängig von der Konjunktur. Entsprechend unterschiedlich ist das Verlustpotential der in diesen Branchen enthaltenen Aktien, wenn es an der Börse knallt.
In Aktien investieren, von steigenden Kursen und Dividenden profitieren. Das Starterdepot ist schon heute ein Klassiker sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Aktionäre, an dem sich außerdem zahlreiche Finanzblogger und Influencer in der Finanzszene orientieren. Im Rahmen des Starterdepots bietet wir dir zudem ein kostenloses Starterpaket an, in dem auch eine kostenlose Vollmitgliedschaft im Aktienfinder über 90 Tage enthalten ist. Der Aktienfinder wird von über 30.000 Aktionären genutzt, weil er das Finden von Qualitätsaktien sehr einfach gestaltet.
Für einen soliden Depotaufbau macht es Sinn, sich vor dem konkreten Aktienkauf über die Branchen Gedanken zu machen, in die du investierst. Wie das konkret funktioniert, siehst du am Beispiel des Starterdepots, wo wir vor dem ersten Aktienkauf die zukünftige Depotstruktur nach Branchen definiert haben.
Selbstverständlich spielt bei der Bestimmung der Branchen und dem darauf aufbauenden Aktienkauf deine Anlagestrategie eine wesentliche Rolle. Auch auf diesen Aspekt gehe ich im verlinkten Video zum Starterdepot ein, wo wir uns gemeinsam als allererstes auf eine Anlagestrategie dynamischen Dividendenwachstums geeinigt hatten.
So geht Investieren in der Praxis
Das Starterdepot ist ein Projekt der Aktienfinder-Community. Unser Ziel ist der langfristige Vermögensaufbau mit Aktiensparplänen. Hierfür haben wir dutzende Aktien in auf YouTube frei zugänglichen Aktienalysen begutachtet und aus den Gewinnern 20 Aktien ausgewählt, die wir nun monatlich für 500 Euro besparen. Das Starterdepot zeigt dir von Anfang an, wie du ein Depot planst, bestückt und anschließend durch Dick und Dünn bringst.
Das Starterdepot im Börsencrash
So viel zur Theorie. Interessant zu wissen ist nun, wie sich das Starterdepot im Börsencrash geschlagen hat, wo wir Monat für Monat in die 20 ausgewählten Aktien investieren. Die erste Aktie hatten wir im Juli 2019 gekauft. Jeden Monat kamen weitere Aktien-Sparpläne hinzu, bis wir schließlich alle 20 Sparpläne beisammen hatten. Seitdem investieren wir jeden Monat 500 Euro in Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau. In welche Aktien wir investieren, inklusive Gewichtung und Performance, siehst du auf der Darstellung des Starterdepots auf meinem Blog Wachstumswerte.Net.
Auf meinem Blog siehst du zwar die absolute Performance des Starterdepots, aber keinen Vergleich mit einem Benchmark. Mit dem kostenlosen Programm Portfolio Performance kann man sein Depot mit selbst ausgewählten Benchmarks vergleichen. Auf meinem YouTube-Kanal stellt Andreas Buchen seine Depotverwaltung Portfolio-Performance vor.
Bisher hatte ich aus Zeitgründen von einer parallelen Pflege des Starterdepots in Portoflio Performance abgesehen. Glücklicherweise hat mir ein netter Freund die Käufe im Starterdepot eingepflegt, so dass wir die Performance nun auch im Zeitverlauf grafisch sehen und benchmarken können. Als Benchmark habe ich mir den MSCI World Total Return (also mit Berücksichtigung der Dividenden) in USD und Euro ausgesucht. Die blaue und die lila Linien sind die Benchmarks, während die grüne Fläche die Performance das Starterdepots widergibt:
Der Chart beginnt zum 01.07.2019 anlässlich des ersten Aktienkaufs und zeigt die Performance bis heute. Während des Crashs verlor auch das Starterdepot deutlich an Wert. Allerdings waren die Kursverluste weniger stark ausgeprägt als bei den Benchmarks. Nach der Kurserholung ist die Gesamtperformance des Starterdepots sogar in positives Territorium zurückgekehrt. Zu der raschen Erholung trägt auch ein Einmalkauf Mitte März bei. Die einmalige Investition freien Kapitals während einer Börsenschwäche war Teil unserer Anlagestrategie und kompensiert wenigstens teilweise die Kaufgebühren und Spreads, die bei den Benchmarks nicht anfallen. Zu einer befriedigenden Performance gesellt sich die gute Unterhaltung, die wir mit dem Starterdepots bisher hatten. Denn Investieren in Aktien ist schließlich Hobby und Hobbies kosten normalerweise Geld. Falls du anders empfindest, bist du mit ETFs besser bedient.
Fans einer Dividendenstrategie leicht abwärtsgefährdet
An dieser Stelle eine Mahnung an Fans einer Dividendenstrategie. Der per Definition gegebene Fokus auf die Dividende kann zu einer nachteiligen Aktienauswahl führen, falls du der Dividende(nrendite) eine zu hohe Aufmerksamkeit schenkst du und dabei das langfristige Gewinnwachstum des Unternehmens außer Acht lässt. Hier kommt es bei der Aktienauswahl auf die richtige Kombination aus der Entwicklung von Gewinn und Dividende an. Eine Dividendenstrategie ist nicht von Natur aus gut oder schlecht – es hängt davon ab, was du daraus machst. Im Artikel „Der Fluch der Dividendenstrategie“ liest du mehr dazu.
Fazit: Die Krise als Chance – Was macht dein Depot?
Börsencrashs gehören zum Leben eines Aktionärs dazu. Um von langfristig steigenden Kursen und Dividenden profitieren, muss dein Depot die Krisenzeiten möglichst unbeschadet überstehen. Das Starterdepot hat sich in der Krise bisher gut geschlagen und bin optimistisch, dass dies auch für die Zukunft gilt. Und wie sieht es bei dir aus? Planst du aus der Erfahrung des Börsencrashs größere Änderungen an deiner Anlagestrategie?
Falls du ebenfalls von langfristig steigenden Kursen und Dividenden profitieren möchtest, empfehle ich dir den Aktienfinder und speziell für den Einstieg das kostenlose Starterpakt, in dem sogar eine kostenlose Vollmitgliedschaft im Aktienfinder enthalten ist.
"Wir haben das Tool getestet. Der erste Aktienfinder mit dem Wow-Effekt. Von der Informationsvielfalt bis hin zur Benutzerfreundlichkeit." - Investing.com