Sinkende Umsätze in Krisenzeiten. Ist die Wachstumsstory noch intakt?
veröffentlicht von
David Sauceda
am
Der umsatzstärkste Fast-Food-Konzern der Welt hat am letzten Donnerstag seine Quartalszahlen vorgestellt. Der Umsatz übertraf zwar die Analystenschätzungen, sank aber im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,3 Prozent. Dennoch zog der Kurs der McDonald’s Aktie nach den Quartalszahlen um 3,3 Prozent an.
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Warum ist der Aktienkurs dennoch gestiegen und ist die Erfolgsstory von McDonald’s auch in einem inflationären Umfeld intakt? Und wie schlägt sich McDonald’s gegenüber dem Fast-Food-Konzern Restaurant Brands, welcher unter anderem den härtesten Kontrahenten „Burger King“ im Portfolio hat? Die Antworten erfährst du in diesem Earnings-Update.
An diesen Kennzahlen wird McDonald’s gemessen
Wie erfolgreich lief das operative Geschäft von McDonald’s im letzten Quartal. Das beurteilen wir anhand der hier vorgestellten zentralen Erfolgskennzahlen, den sogenannten Key Performance Indicators.
Die zentralen Key Performance Indicators von McDonald’s sind der Umsatz, die operative Marge, der Gewinn pro Aktie (EPS) und die Dividende pro Aktie. Außerdem spielen für das Unternehmenswachstum unternehmensspezifische Kennzahlen wie das organische Wachstum und die Anzahl der Stores eine maßgebliche Rolle. Das organische Wachstum betrachtet den systemweiten Umsatz (Same Store Sales), der neben den selbstbetriebenen Restaurants auch den Umsatz der franchisegeführten Restaurants von McDonald’s berücksichtigt. Je höher der Umsatz der Franchisenehmer ist, desto höher fallen für McDonald‘s die prozentual vereinbarten Franchise-Einnahmen aus. Es werden 93 Prozent der McDonald’s-Restaurants von Franchisenehmern betrieben.
Umsatz
in Mrd. USD
Organisches Wachstum
in %
Anzahl der
Restaurants
Operative Marge
in ppts.
EPS in USD
Dividende
in USD
Ergebnis
5.872
9,5%
39.696
47,1%
2,68
1,38
vs. Vorjahresquartal
-5,3%
-3,2 ppts.
0,0%
-1,1 ppts.
-2,9%
+7,0%
Schätzungen
5.700
5,8%
40.303
47,5%
2,58
1,38
Surprise
+3,0%
+3,7 ppts.
-0,1%
-0,4 ppts.
+3,9%
0,0%
Der Quartalsumsatz ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,3 Prozent auf knapp 5,9 Milliarden USD gesunken, übertraf aber die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt einen Umsatzrückgang von etwa 8,3 Prozent prognostizierten. Der starke US-Dollar belastet das Geschäft, denn etwa 62 Prozent der Umsätze erzielt McDonald’s außerhalb der USA. Bereinigt um den negativen Währungseffekt ist der Umsatz sogar um zwei Prozent gewachsen. Außerdem schwächte die Aufgabe des Russlands-Geschäfts den Quartalsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um etwa sieben Prozentpunkte.
Wer einen Blick auf die Umsätze der Geschäfts-Segmente wirft, stellt einen starken Umsatzeinbruch in Höhe von 18 Prozent bei den selbst-betriebenen Restaurants fest.
Diesen Einbruch erklärt das Management über den hohen Anteil an selbst-betriebenen Restaurants außerhalb der USA, die durch Aufwertung des US-Dollars belastet wurden. Außerdem wurde der Russland-Markt überwiegend durch selbstbetriebene Restaurants von McDonald’s bedient, deren Filialumsätze nun nicht mehr in die Bilanz einfließen.
Das organische Wachstum des systemweiten Umsatzes konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5 Prozent zulegen und deutlich die Analystenschätzungen schlagen, die nur ein Wachstum von 5,8 Prozent prognostizierten. McDonald’s ist dank Preiserhöhungen in der Lage die systemweiten Umsätze von Quartal zu Quartal zu steigern. So sind beispielsweise die Verkaufspreise in den USA im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um über zehn Prozent gestiegen. Trotz höherer Preise ist laut Angaben des Managements die Anzahl der McDonald’s Kunden gestiegen. Leider wissen wir nicht, ob die Kunden aufgrund der gesunkenen Kaufkraft eher zu preisgünstigeren Produkten und Menüs tendieren.
„[…]even though we're pushing through pricing, the consumer is tolerating it well.“, Chris Kempczinski, CEO, Q3 2022 Earnings Call
Laut dem CEO Chris Kempczinski ist trotz aller makro-ökonomischen Widerstände das organische Wachstum mit einem einhergehenden Ausbau des Marktanteils ein Zeichen der Überlegenheit des Geschäftsmodells von McDonald’s auch – oder besonders – in Zeiten der Krise.
„Global comp sales were up nearly 10% and most of our major markets are growing share which gives us confidence that we are operating from a position of strength even during difficult times.“, Chris Kempczinski, CEO, Q3 2022 Earnings Call
Zum Ende des abgelaufenen Quartals vermeldete McDonald’s weltweit 39.980 selbstbetriebene Restaurants und Franchise-Restaurants. Das Filial-Wachstum hatte im vorletzten Quartal einen herben Dämpfer erlitten, denn durch das abgestoßene Russland-Geschäft hatte McDonald’s auf einen Schlag rund 850 Restaurants verloren, was aber als ein Einmaleffekt einzuordnen ist. Zuvor hat das Wachstum der Filialen ab dem zweiten Quartal 2021 stark angezogen. Aktuell liegt die Anzahl der Restaurants wieder knapp über dem Vorjahresniveau und ist zum Vorquartal um 0,7 Prozent gestiegen, was letztlich 284 hinzugekommenen Restaurants entspricht.
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An diesen Kennzahlen wird McDonald’s gemessen
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Ich bin studierter Betriebswirt und durchlief innerhalb der letzten 9 Jahre mehrere leitende Positionen bei Procter & Gamble und Coty. Als Experte in der Konsumgüterbranche investiere ich bevorzugt in dividendenstarke Titel aus Industrie und Handel. Beim Stockpicking achte ich stets auf das langfristige Gewinnwachstum, weil ich ausschließlich in Qualitätsaktien investiere.
Ich bin studierter Betriebswirt und durchlief innerhalb der letzten 9 Jahre mehrere leitende Positionen bei Procter & Gamble und Coty. Als Experte in der Konsumgüterbranche investiere ich bevorzugt in dividendenstarke Titel aus Industrie und Handel. Beim Stockpicking achte ich stets auf das langfristige Gewinnwachstum, weil ich ausschließlich in Qualitätsaktien investiere.
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