Die Scheinwerfer der Finanz-Community sind auf die CD Projekt Aktie gerichtet. Wird die Aktie nach der Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 erneut durchstarten und die Aktionäre mit exorbitanten Kursgewinnen verwöhnen, wie es nach dem Release von „The Witcher 3“ im Jahr 2015 der Fall war? Damals stieg der Aktienkurs drei Jahre in Folge um insgesamt 400 Prozent!
Wer, anstatt Kasse zu machen, die Aktie behielt, wurde für seine Treue weiterhin fürstlich belohnt und darf sich heute sogar über Buchgewinne in Höhe von 1.400 Prozent freuen:
Aktien mit derart hohen Kursgewinnen locken immer wieder Glückritter an, die sich FOMO-getrieben auf die vermeintliche Kursrakete stürzen. Bei CD Projekt ist die Gefahr eines Spont-Kaufs vielleicht sogar noch ausgeprägter als anderswo, weil viele „Witcher“-Fans davon überzeugt sind, dass auch Cyberpunk ein voller Erfolg wird und die Aktie zwangsläufig weiter steigen muss. Dies ist jedoch nicht der Fall. In dieser Aktienanalyse zeige ich dir, wie du die CD Projekt Aktie fundamental analysieren und das Risiko-Rendite-Potential einschätzen kannst.
CD Projekt Aktie | |
Logo | |
Land | Polen |
Branche | Videospiele |
Isin | PLOPTTC00011 |
Marktkapitalisierung | 8,4 Milliarden € |
Dividendenrendite | - |
Stabilität Dividende | - |
Stabilität Gewinn | 0,70 von max. 1,0 |
Update: Cyberpunk 2077 enttäuscht - Aktie schmiert ab
Schon am Tag der Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 wurde klar, dass das Management die Veröffentlichung lieber ein viertes Mal verschoben hätte. Die Kritiken fallen je nach Plattform vernichtend aus. Betroffen sind vor allem die PlayStation 4 und die XBox One. Also genau die Plattormen, die den Konsolenumsatz machen. Doch auch die PC-Version glänzt mit Bugs. Die Aktie hat entsprechend schon zweistellig an Wert verloren. Ob diese Kursverluste erst der Anfang des Dramas sind, erfährst du in diesem Video-Update en détail.
Das Geschäftsmodell: So verdient CD Projekt Geld
CD Projekt blickt auf eine ebenso wechselvolle wie erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück. Die Ursprünge reichen in die frühen 90er Jahre, als die polnischen Gründer Marcin Iwiński und Michał Kiciński (wer spricht die Namen richtig aus?) Computerspiele importierten und auf einem Basar in Warschau verkauften.
Die vollständige Erfolgsgeschichte von CD Projekt kannst du auf deren Investor Relations Seite nachlesen. Für dich als (Vielleicht-)Aktionär entscheidend ist jedoch, dass das CD Projekt von heute sein Geld in zwei Segmenten verdient:
Das Segment GOG.com
Knapp ein Drittel der Umsätze wurden 2019 mit der Online-Vertriebsplattform GOG.com erzielt. GOG steht für "Good old Games" im Sinne alter Computerspiele-Klassiker, die nach Jahren wieder aus der Versenkung geholt und über das Internet vertrieben werden – teilweise sogar kostenlos. Heute werden auf der Plattform auch moderne Titel verkauft. Direkte Konkurrenten von GOG.com sind andere Online-Vertriebsplattformen für Videospiele wie das deutlich größere Steam.
Obwohl GOG.com im Jahr 2019 für 31 Prozent des Umsatzes verantwortlich war, spielt dieses Segment für den Kursverlauf der nächsten Monate vermutlich keine Rolle. Stattdessen sind alle Augen auf den kommenden Umsatzbringer Cyberpunk 2077 gerichtet. Dieses Spiel fällt in das nächste Segment.
Das Segment CD Projekt Red
In diesem Segment werden die Spiele entwickelt, veröffentlicht und letztlich der große Umsatz gemacht. Welches Potential sich in diesem Segment verbirgt, verrät der Umsatzsprung vom Jahr 2014 auf 2015 im Zuge der Veröffentlichung von „The Witcher 3“. Damals hat sich der Umsatz von einem Geschäftsjahr auf das nächste fast verachtfacht!
Die Zahlen verdeutlichen das Potential eines erfolgreichen Videospiels, dass für verschiedene Plattformen wie dem PC und diversen Spielekonsolen entwickelt wird. Die Entwicklung eines hochkarätigen Videospiels ist jedoch ein ebenso langwieriges wie kostspieliges Unterfangen. Die Produktion von Cyberpunk 2077 begann im Jahr 2016 und soll laut Schätzungen an die 314 Millionen USD verschlingen.
Der Großteil der Entwickler-Kapazitäten von CD Projekt ist über Jahre hinweg in dem einem Projekt gebunden, dass das „nächste große Ding“ werden soll, während der vorherige Verkaufsschlager inklusive Erweiterungen und in geringerem Maße das erste Segment GOG.com für den notwendigen Cash-Flow sorgen muss, um CD Project über Wasser zu halten. Da der Erfolg des Unternehmens maßgeblich von einem Spiel abhängt, bezeichne ich CD Projekt trotz zweier Segmente als One-Trick-Pony. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern weist auf das unternehmerische Risiko einer solchen Managementstrategie hin.
Ursprünglich sollte Cyberpunk 2077 im April erscheinen. Die drei Verschiebungen in Folge von April auf September auf November auf den 10ten Dezember zeigen, wie herausfordernd die Entwicklung des Spiels ist, dass noch im November laut Urteil eines externen Testers „tons of bugs“ hatte. Bisher hat sich diese Strategie allerdings bezahlt gemacht.
Die CD Projekt Aktie in der Fundamentalanalyse verstehen
Eine Folge der Managementstrategie ist eine fundamentale Entwicklung diverser Kennzahlen, die leicht gewöhnungsbedürftig ist. So ist ohne Hintergrundwissen nicht zu verstehen, weshalb die Umsätze von einem Geschäftsjahr auf das Nächste explodieren oder die Aktienkurse über mehrere Jahre hinweg steigen, obwohl die Umsätze und Gewinne sinken.
Die Gewinnexplosion im Jahr 2015 ist die bekannte Folge der erfolgreichen Veröffentlichung von „The Witcher 3“ und auch anhand der Umsatzentwicklung sowie der steigenden Margen gut zu erkennen:
Mit Cyberpunk 2077 steht die nächste Umsatz- und Margenexplosion kurz bevor, was den Aktienkurs bereits in die Höhe trieb.
Die lange und kostspielige Entwicklungsphase des jeweils nächsten Videospiels legt die Vermutung nahe, dass CD Projekt finanzielle Probleme bekommen könnte, falls der alte Blockbuster, inklusive die GOG.com-Plattform, die laufenden Kosten nicht lange genug tragen könnte. Glücklicherweise ist das Unternehmen finanziell sehr stabil aufgestellt. Die momentane Schuldenquote liegt bei niedrigen 21,5 Prozent. Und schon fast erstaunlich scheint, dass die kompletten Schulden in Höhe von 345 Millionen Polnischen Zloty ausfallen als der freie Cash-Flow der letzten 4 Quartale. Das heißt, dass CD Projekt innerhalb eines Jahres die kompletten Schulden aus den laufenden Cash-Flows tilgen könnte.
Noch einmal einen Schritt zurück auf den sehr untypischen Verlauf von Umsatz- und Gewinn, der wellenförmig aufsteigend erfolgt. Nachdem die Veröffentlichung von „The Witcher 3“ für Rekordumsätze sorgte, gingen die Umsätze (und Gewinne) in den Folgejahren zurück. Doch gleich im Anschluss an „The Witcher 3“ begann die Entwicklung von Cyberpunk 2077. Die Kurssteigerung trotz fallender Gewinne ist zum einem dem durchschlagenden Erfolg des Hexers zu verdanken, der das Vertrauen der Aktionäre in CD Projekt gestärkt hat, auch in Zukunft Großes zu vollbringen. Ein zweiter Grund für die exorbitanten Kursgewinne war die im Jahr 2015 noch niedrige Bewertung der CD Projekt Aktie mit einem damaligen KGV von 6.
Ist die CD Projekt Aktie günstig bewertet?
Es liegt auf der Hand, dass der Kursverlauf der kommenden Monate entscheidend vom kommerziellen Erfolg von Cyberpunk 2077 abhängt. Doch in welcher Form genau? Denn es ist keineswegs so, dass sich der Aktienkurs verdoppeln wird, wenn sich die Umsätze verdoppeln. Die explodierenden Umsätze und steigenden Margen sind nämlich bereits im heutigen Aktienkurs eingepreist.
Der Umsatz der letzten vier Quartale von Oktober 2019 bis September 2020 lag bei 683 Millionen Polnische Zloty. Für Ende dieses Quartals (10ter Dezember) ist die Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 geplant. Die verbleibenden 21 Tage sollen reichen, um die Umsätze von 683 Millionen auf knapp 3 Milliarden Polnische Zloty zu katapultieren. Im Zeitalter der Digitalisierung, wo ein Teil Abverkäufe rein über das Internet erfolgt, durchaus möglich. Auch die Margen sollen wie damals bei Veröffentlichung von „The Witcher 3“ wieder steigen, was mir Dank des massenweisen Abverkaufs des hochpreisigen Videospiels ebenfalls plausibel erscheint. Im Handel wird das Spiel als Vorbestellung je nach Plattform in einer Preisspanne zwischen 60 und 70 Euro angeboten.
Aufgrund der wellenförmigen Umsatz- und Gewinnentwicklung fehlt den fundamentalen Größen von CD Projekt die notwendige Stabilität, um die Dynamische Aktienbewertung in gewohnter Manier anzuwenden. Dennoch offenbaren die dort angezeigten Kennzahlen einige hilfreiche Fakten bezüglich der Bewertung.
Als „The Witcher 3“ im Jahr 2015 veröffentlicht wurde, lagen die Multiples wie das KGV oder KCV (Kurs/Cash-Flow-Verhältnis) bei lediglich 6. Diese niedrige Ausgangsbewertung ließ viel Spielraum für die Kurssteigerungen der kommenden Jahre, in denen die Aktie in Folge steigender Kurse bei rückläufigen Gewinnen mit immer höheren Multiples bewertet wurde. Von 2015 auf 2016 verdoppelten sich die Multiples und verdreifachten sich sogar im Jahr darauf.
Heute liegen die Multiples nicht bei 6, sondern zwischen 19 und 25. Die CD Projekt Aktie ist kurz vor dem Start von Cyberpunk 2077 also gut drei Mal höher bewertet, als es bereits Monate nach dem erfolgreichen Start von „The Witcher 3“ der Fall war. Und dass, obwohl wir heute noch nicht wissen, ob Cyberpunk 2077 tatsächlich so gut ankommt wie erhofft. Zudem fallen die prognostizierten Umsatzsteigerungen mit einer knappen Verfünffachung der Umsätze geringer aus als es im Jahr 2016 bei einer Verachtfachung der Fall gewesen war. In der aktuellen Situation erkenne ich eine eher ungünstige Kombination aus hoher Bewertung bei erhöhter Unsicherheit.
Andere internationale Spielehersteller wie Activision Blizzard oder Electronic Arts sind mit ähnlichen Multiples bewertet ohne jedoch eine One-Trick-Pony zu sein und haben deshalb ein niedrigeres Risiko eines schweren Fehlschlags aufzuweisen.
KGV | KCV | |
Activision Blizzard | 23 | 21 |
CD Projekt | 19 | 25 |
Electronic Arts | 23 | 21 |
Ubisoft | 31 | 10 |
Fazit: CD Projekt – Eine Aktie für gute Nerven und ein gut diversifiziertes Depot
Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung von CD Projekt, die es geschafft haben, aus dem Nichts zu einer weltweit vielbeachteten Spieleschmiede zu werden. Gleichzeitig hat sich die Strategie des Managements, alle Entwicklungskapazitäten auf einen Titel zu konzentrieren, bisher mehr als ausgezahlt. Das gilt auch für die Aktionäre, die seit Veröffentlichung von “The Witcher 3“ mit jährlichen Renditen von durchschnittlich 63 Prozent belohnt wurden. Das sind doppelt so hohe Kursgewinne, wie sie Aktionäre von Amazon eingefahren haben.
Und dennoch ist die CD Projekt Aktie kein Kauf, weil das Risiko-Rendite-Profil aus meiner Sicht eher ungünstig ist. Ich wünsche allen Investieren jedoch viel Erfolg und einen guten Zock all denjenigen, die das Spiel hoffentlich in Bälde in Händen halten! Schreib mir, was du von der CD Projekt Aktie hältst! Falls du übrigens noch weniger aufregenden Qualitätsaktien suchst oder dein CD Projekt Depot diversifizieren möchtest, wirst du im beliebtesten Aktienfinder Deutschlands garantiert fündig werden.
14 Antworten
Planänderung bei CDPR:
Updates für die Konsolen-Version bekommt höchste Priorität.
Mitgründer von CDPR entschuldigt sich:
In der Entwicklung wurde die PC-Version als Basis genommen. Die Umsetzung zur Version für die alte Konsolen-Generation wurde unterschätzt, wobei dies anfangs keine Probleme bereitete.
Die schwache Leistung der alten Konsolen trägt Schuld an der verspäteten Veröffentlichung.
[Anmerkung: Vermutlich ist dies auch der Grund für Limitierungen im Umfang des Spiels auf allen Plattformen, vor allem im Bereich sich bewegender Objekte („mechanics“), und Interaktivität.]
Quelle:
https://youtu.be/O3V4UBZmC9o?list=LL&t=220
Die Aktie hat sich nach den anfänglichen Schwierigkeiten und einem Shitstorm der last-gen Spieler (hier hat sie die Erwartungshaltung mächtig entladen) auf EUR 60,- eingependelt. Das Feedback sonst am Markt ist aber sehr positiv (viele PC Spieler sind überwältigt und es gibt schon einige Hotfixes sowie größere Updates für Jänner) auch bzw. das „überemotionale“ direkt nach dem Launch legt sich langsam.
Wie siehst bzw. bewertest du jetzt die Aktie bzw. deren Aussichten beim aktuellen Kurs von EUR 60,,- ?
Die Aktie hat für mich dann doch eine recht überraschende Bewegung nach unten gemacht. Nach Aufhebung des Testembargos für professionelle Tester ist die Aktie bei Veröffentlichung der ersten Tests für die PC-Version zunächst um 4,9% nach unten gerauscht. An diesem Zeitpunkt bin ich mit der Welle geschwommen und mit einem zufriedenstellenden Ergebnis ausgestiegen.
Jedoch muss man sagen:
– dass die professionellen Spieletestergebnisse für PCs zu diesem Zeitpunkt im Großen und Ganzen wie erwartet ausgefallen sind
– dass die ersten Käufer bei derart umfangreichen Projekten in gewissem Maße auch immer Beta-Tester sind (die vielen Bugs gab es auch schon in der Witcher-Reihe).
M.E. hat es also zunächst keine großen Überraschungen gegeben.
Was ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, dass doch viele professionelle Spieletester eine Kaufwarnung für die „normalen“ Konsolen (Xbox One, PS4) wegen zu schwacher Hardware (bzw. zu performancehungriger Software) ausgesprochen haben. Das Spiel sei wohl erst ab Xbox One X bzw. PS4 Pro bzw. auf neueren Konsolen spielbar. Das wird sich sicherlich negativ auf die Verkaufszahlen auswirken.
Ebenfalls überraschend ist die Divergenz zwischen den Bewertungen der professionellen Tester und denen der Spieler (vgl. z.B. Metacritic). Hier kann man eine große Unzufriedenheit:
– über den hohen Hardwarehunger des Spiels
– die doch insgesamt zu vielen Bugs sowie
– die Qualität des Spiels insgesamt (liegt in den Augen vieler Spieler z.B. unterhalb der eines GTAs)
herauslesen.
Die Erwartunshaltung der Spieler war hier insgesamt höher als das Ergebnis.
Ich werde den Titel jedoch weiterhin interessiert beobachten und auf die nächsten Ankündigungen der Softwareschmiede achten. Insbesondere könnte es dann interessant werden wenn der Entwickler, wie zumindest schon als Vision angekündigt, von der Entwicklung eines Triple A-Titels auf die Entwicklung von zwei, parallel entwickelten Triple A-Titeln umsteigt. Dies könnte die Aktie noch einmal in eine neue Dimension vorstoßen lassen.
Dennoch muss man in einem solchen Szenario besonders darauf achten, wie das Unternehmen denn gedenkt:
– organisatorisch so etwas auf die Beine zu stellen und
– in Zukunft hohe Erwartungshaltungen, insbesondere „Selbstverständlichkeiten“ wie ordentliche KI, weniger Bugs und eine flüssigere Grafik-Engine, besser in den Griff zu bekommen.
Hallo Marcel,
ich teile deine Beobachtungen. Wenn es CD Projekt schaffen sollte, 2 Triple-A Titel parallel zu entwickeln, wären sie nicht länger das One-Trick-Poney, was zu einer höheren Bewertung der Aktie führen könnte. Es bleibt weiterhin spannend!
LG,
Torsten
Nicht schlecht die Analyse aber auch nicht wirklich gut.
Da haben sich an mehreren Stellen Fehler eingeschlichen, die das Ergebnis stark verzehren.
CD Projekt wird als gutes Unternehmen dargestellt, aber aufgrund vom schlechten Chance-Risikoverhältnis nicht zum Kauf empfohlen. Warum ist das Verhältnis so schlecht? Nun ja, weil die „Multiples“ bzw. KGV und KUV heute nicht bei 6, sondern bei 19-25 liegen. Ok also zuerst wäre es wohl sinnvoller das KGV von vor dem Release von W3 mit dem KGV von vor dem Release von CP zu vergleichen. Da hatten wir Ende 2014 bei CDP ein KGV von knapp über 300. (Ende 2014 Kurs etwa 16 PLN und Gewinn pro Aktie 0,05. Quelle: https://www.cdprojekt.com/en/wp-content/uploads-en/2016/02/2014_Consolidated_FR_CD_PROJEKT_Capital_Group.pdf, Seite 6.)
UND Stand jetzt haben wir ein KGV von etwa 100-150 Kurz vorm Release von CP.
Also eindeutig günstiger, obwohl sogar das Risiko eines Flops viel geringer ist und man mit der Witcher Serie ein weiteres starkes Standbein hat (Hatte man 2015 nicht!!).
Jetzt schauen wir uns doch die KGVs nach Release der Games an. Bei Witcher 3 dann bei etwa 6 auf Basis der Jahresendzahlen von 2015.
Ich weiss zwar nicht genau, von wo das KGV von 19-25 kommt, muss wohl ein KGVe für 2020 sein. Aus dem Text lese ich heraus, dass Sie für die restlichen Tage in 2020 einen Umsatz von 2-2,5 Mrd PLN durch CP erwarten. Mit diesem Umsatz landet man in etwa bei einem KGV von 19-25.
Nur mal so als Vergleich:
Red Dead Redemption 2 (RDR2) hat innerhalb seines ersten Launchwochenendes (3 Tage) einen Umsatz von $725 million erzielt. Das wären dann 2,6 Mrd PLN. Nach 8 Tagen wurden schon 17 Millionen Kopien verkauft, was etwa einen Umsatz von 1 Mrd $ entspricht, also 3,7 Mrd PLN.
Angenommen CP erlöst also bis zum Ende des Jahres (21 Tage und direktes Weihnachtsgeschäft) 4 Mrd PLN, das wäre dann sogar noch recht viel schwächer als RDR2. Dann hätten wir ein KGV von 10-12.
Berücksichtigen sollten wir dabei, dass der Hype um Cyperpunk laut der Aussage vieler langjähriger Gamer höher als bei RDR2 ist und allgemein höher als alles was sie jemals erlebt haben.
Ich persönlich gehe eher von einem KGV im Bereich von 7-8 aus und sehe mich mit der Einschätzung noch relativ konservativ aufgestellt.
Daher ist CDP gerade ein ganz klarer Kauf, genau wie Sie schön aufgezeigt haben, analog zu der Zeit vor Witcher3.
Hallo Gamer,
danke für dein ausführliches Feedback!
„Ok also zuerst wäre es wohl sinnvoller das KGV von vor dem Release von W3 mit dem KGV von vor dem Release von CP zu vergleichen.“
Nur weil wir heute vor dem nächsten Release stehen, heißt das nicht, dass der KGV-Vergleich vor den zwei Releases besser wäre. Der aktuelle Aktienkurs wird ist von den hohen Erwartungen an die in Kürze nach oben schießenden Unternehmensgewinne geprägt. Ich finde es interessanter, wie hoch das KGV nach Berücksichtigung der nach oben geschossenen Gewinne sein wird und vergleiche dieses mit dem KGV, nachdem the Witcher 3 ebenfalls für einen Gewinnsprung gesorgt hatte. Ist auch insofern besser, als dass dem Markt 2015 klar gewesen sein sollte, dass CD Projekt ein super Spiel produzieren kann.
Falls du investiert bist: viel Erfolg. Die Aktie ist fast so spannend wie ein Videospiel 🙂
Hallo Torsten
Ja beide Sichtweisen sind interessant. Die zweite Sichtweise nach Release vom Game habe ich ja auch erörtert und komme da bei meiner Einschätzung auf einer KGV von etwa 8, was recht nahe bei dem ist, was es nach dem Witcher 3 Release gab. Deswegen erwarte ich zwar nicht eine ganz so extrem gute Entwicklung, wie nach Witcher 3, aber dennoch eine weit überdurchschnittliche Performance bei aktuellen Kaufkursen.
Hi!
noch mal kurz zur ersten Sichtweise, d.h. KGV-Vergleich vor Release des nächsten Blockbusters. Zu diesem Zeitpunkt preist der Aktienkurs vollständig den kommenden Gewinnsprung ein. D.h. der aktuelle Gewinn ist irrelevant. Entsprechend ist auch aus meiner Sicht auch das KGV vor dem Release irrelevant.
LG!
Hi Torsten, meine mehr auf Hoffnung als auf Analyse basierende Meinung (ich lebe in Polen und meine Frau hat mir vor Monaten von CD Projekt erzählt da sie selber Motion Designerin ist):
– die Zielgruppe des Spiels hat Coronabedingt viel Zeit und wird das Spiel kaufen – man benötigt wohl 200 Stunden nur um das Spiel zu durchlaufen, i.e. ohne Spielzeit – das Game wird weltweit wieder ein „Knaller“
– das spricht sich dann rum, insbesondere auch in der jungen Robinhood-Gemeinde (= gleiche Zielgruppe), die dann hoffentlich auch entsprechend investiert
– auch in Polen gibt es „kostenlose“ Onlinebroker wie XTB (die es vor 5 Jahren nicht gab), d.h. auch hier werden gerade jüngere Menschen verstärkt in CD Projekt investieren. Die meisten werden aber bis kurz vor Launch warten und erst dann einsteigen.
– Ein Invest in CD Projekt wird dann zum Massenphänomen
D.h.: aufgrund anderer Rahmenbedingungen als vor 5 Jahren (günstige onlinebroker – viele junge Leute, die dieses Jahr Invest in Aktien entdeckt haben und sich mit der Zielgruppe des Spieles decken + Corona-Zeitbertreib) ist noch nicht alles im Kurs eingespeist und die Aktie wird um den 10.12. steigen. Zunächst langsam, dann steiler.
Vermutlich liegt ich völlig daneben:-)
Hallo Frank,
danke für deinen ausführlichen Kommentar. Dein Szenario kann durchaus eintreten. Allerdings beschreibst du eine Blasenbildung, die irgendwann einmal platzen müsste, weil die Aktie einfach zu teuer wäre. So oder so: es bleibt spannend!
Lieben Gruß,
Torsten
Hi Torsten – da ist er also, der lang erwartete Tweet von Elon (ich habe vor 4 wochen vergeblich drauf gewartet und CDR mit geringen Verlusten verkauft, das war mir irgendwann zu riskant/blöd). Jetzt trifft es vermutlich doch noch ein, das Massenphänomen. Warten wir gespannt 🙂
Ich halte die Aktie schon seit ein paar Monaten (mit unrealisiertem Gewinn) und hätte diese natürlich idealerweise vor der 1. Verschiebung verkaufen sollen. Jedoch kann man so etwas natürlich nicht wirklich planen. Dass es eine Verschiebung geben würde, war nicht unwahrscheinlich, da man es schon von CD Project (und auch von anderen großen Spieletiteln) gewohnt ist. So hält man zudem auch den Hype am Leben.
Auf diesen z.Zt. unglaublich großen Hype setze ich ebenfalls und vermute mit >= 50%-iger Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs bei Veröffentlichung kurzfristig steigen wird. Im schlechtesten Fall wird er sich seitwärts bewegen, was auch noch akzeptabel wäre.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel von der einschlägigen Fachpresse im Bereich „sehr gut“ bewertet werden wird, ist schon recht hoch, da bei allen bisher vorab gezeigten Levels, Videos, Testspielern bisher, zumindest im Grundsatz keine Zweifel an der spielerischen Qualiät des Spiels aufgekommen sind.
Die Aktie per heute mittel- bis langfristig zu halten ist aufgrund des Klumpenrisikos (i.d.R. immer nur ein Triple A-Titel in der Entwicklung) bei CD Project, sicherlich riskanter als den Titel nur kurzfristig zu halten.
Es bleibt es sehr spannend.
Hallo Marcel,
„Es bleibt es sehr spannend.“ => Definitiv! Ich werde auch beobachten, was nach der Veröffentlichung des Spiels mit dem Aktienkurs passiert.
Ich denke auch, dass es daraf hinauslaufen wird Marcel.
Die Vermutlich beste Entscheidung wäre bis Release warten und dann nach 2-3 Tagen zu verkaufen