Das Orakel tritt ab! Bleibt die Buffet-Aktie ein Kauf?
veröffentlicht von
Oliver
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Der Erfolg der Berkshire Hathaway Aktie ist maßgeblich von Warren Buffett geprägt. Er gilt als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten. Auch in der jüngeren Vergangenheit war die Berkshire Hathaway mit Kursgewinnen von 128 Prozent in den letzten 5 Jahren ein lohnenswertes Investment.
Wer vor 5 Jahren investierte, kommt auf eine annualisierte Rendite von 18 Prozent!
Auf der letzten Aktionärsversammlung gab der inzwischen 95-jährige Buffett allerdings sein Ausscheiden als CEO von Berkshire Hathaway bekannt. Wie gut ist Berkshire Hathaway für die Zeit nach Warren Buffett aufgestellt und verspricht die Aktie auch in Zukunft ein überdurchschnittliches Renditepotenzial?
Das Geschäftsmodell in aller Kürze
Berkshire Hathaway ist in erster Linie eine Investment-Holding, die keiner eigenen Geschäftstätigkeit nachgeht, sondern lediglich die Unternehmen in ihrem Besitz verwaltet oder zusätzlich über Minderheitsbeteiligungen in anderen Unternehmen investiert ist. Bei den Investments gilt die Devise „es ist besser ein wundervolles Unternehmen zu einem guten Preis zu erwerben, als ein gutes Unternehmen zu einem wundervollen Preis“. Hierbei investiert Berkshire Hathaway in die unterschiedlichsten Unternehmen, die jedoch alle eine Gemeinsamkeit haben: Das Geschäftsmodell muss Warren Buffett verstehen. Mit seinen Investments hat Buffett in den vergangenen Jahrzehnten den Markt deutlich geschlagen. So stieg der S&P 500 Index im Zeitraum von 1965 bis 2024 durchschnittlich um 10,4 Prozent pro Jahr an, während der Anstieg der Berkshire Hathaway Aktie durchschnittlich bei 19,6 Prozent pro Jahr lag. Nach dem Motto „never bet against America“ liegt der Schwerpunkt der Investments in US-amerikanischen Unternehmen. Berkshire und seine Tochtergesellschaften beschäftigen weltweit über 392.000 Mitarbeiter, von denen jedoch nur 27 Mitarbeiter in der Konzernzentrale in Omaha arbeiten. Dort treffen nur drei Mitarbeiter die Investitionsentscheidungen: Der CEO Warren Buffett, sein designierter Nachfolger Greg Abel und Ajit Jain.
Die 7 Segmente als Erfolgstreiber
Berkshire Hathaway unterteilt seine Geschäftsaktivitäten in sieben Segmente. Der Umsatz der Holding spiegelt die Umsätze aller vollkonsolidierten Tochtergesellschaften wider. Umsätze und Kapitalerträge von Minderheitsbeteiligungen, zum Beispiel von Apple, sind hingegen nicht im Konzernumsatz enthalten.
Ein Blick auf den Umsatz nach Segmenten von Berkshire Hathaway
Das umsatzstärkste Segment ist Insurance. Mit einem Umsatz von rund 105 Milliarden US-Dollar trägt dieses Segment zu 28 Prozent des Gesamtumsatzes bei. Mit einer Bruttomarge von fast 27 Prozent ist dieses Segment aktuell das zweitprofitabelste Segment von Berkshire. Das größte Unternehmen im Versicherungssegment ist die Government Employees Insurance Company oder kurz GEICO. Dieses Unternehmen ist im Erstversicherungsgeschäft in den USA tätig und versichert Fahrzeuge und Immobilien. Das Segment Insurance deckt neben dem Erstversicherungsgeschäft auch das Rückversicherungsgeschäft mit dem Tochterunternehmen General Re ab.
Berkshire ist seit 1951 in GEICO investiert und hat das Unternehmen 1996 vollständig übernommen
Das zweitumsatzstärkste Segment ist Manufacturing. Das Segment erzielt rund 77 Milliarden US-Dollar Umsatz und steuert zu rund 21 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Was die Profitabilität betrifft, liegt dieses Segment mit einer Marge von rund 15 Prozent auf dem dritten Platz. Das größte Unternehmen in diesem Segment ist der Fertighausanbieter Clayton Homes. Kleinere Unternehmen dieses Segmentes, die jedoch in Deutschland bekannter sind, sind der Textilhersteller Fruit of the Loom, der Batteriehersteller Duracell oder der Laufschuhhersteller Brooks.
Zu Berkshire Hathaway gehören auch mehrere hierzulande bekannte Marken
Das drittgrößte Segment ist das Segment McLane Company. Mit einem Umsatz von rund 52 Milliarden US-Dollar steuert dieses Segment rund 14 Prozent zum Gesamtumsatz bei. McLane bietet Großhandelsvertriebsdienstleistungen für Discounter, Großhändler und Restaurants an. Die größten Kunden sind Walmart, 7-Eleven und Yum! Brands. Rund 46.400 Einzelhandelsgeschäfte werden aus den 26 Verteilzentren von McLane beliefert. Außerdem werden von 45 Niederlassungen rund 32.000 Restaurants beliefert. Allerdings ist dieses Segment mit einer Marge von nur 1,2 Prozent das margenschwächste Segment.
Das Segment Pilot Travel Centers trägt rund 47 Milliarden US-Dollar zum Gesamtumsatz bei, was knapp 13 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Unter den Namen Pilot oder Flying J betreibt das Unternehmen 677 Travelcenter in der Nähe von Interstate Highways. Unter einem Travelcenter kannst du dir eine Autobahnraststätte mit Tankstelle vorstellen. Pilot verkaufte im Jahr 2024 rund 11,4 Milliarden Gallonen Treibstoff, was rund 43 Milliarden Litern entspricht.
Im Jahr 2024 hat Berkshire Hathaway die Mehrheitsbeteiligung vollständig übernommen
Das Segment Service und Retailing trägt mit rund 40 Milliarden US-Dollar Umsatz zu knapp 11 Prozent des Gesamtumsatzes bei. Die Marge beträgt über 9 Prozent. In diesem Segment ist die größte Tochtergesellschaft Berkshire Hathaway Automotive (BHA). Mit 108 Neufahrzeug-Franchisebetrieben und 83 Händlerniederlassungen zählt BHA zu einem der größten Autohändler der USA. Über die Tochtergesellschaft NetJets können vermögende Kunden Privatjets mit Crew anmieten. Das Möbelsegment umfasst den Einzelhandel mit Möbeln und Wohnaccessoires, während das Juweliergeschäft um Borsheims Schmuck und Uhren anbietet. Zum Abschluss lässt sich dann noch der Tag versüßen mit den Produkten von See’s Candy.
Das Segment Berkshire Hathaway Energy trägt mit rund 26 Milliarden US-Dollar zu 7 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der Schwerpunkt dieses Segmentes ist die Gewinnung von elektrischer Energie aus Windkraft, Erdgas, Kohle, Solar, Wasserkraft, Kernenergie und Geothermie. Hierzu ist Berkshire in verschiedene Firmen wie PacifiCorp, MEC, BHE Canada, BHE Montana, NV Energy, Northern Powergrid und BHE Renewables investiert. Außerdem werden über die Tochtergesellschaft Northern Natural’s Gas und BHE GT&S Erdgas verteilt, transportiert und gespeichert. Der Erdgastransport erfolgt über insgesamt fast 20.000 Meilen Pipelines und die Erdgasspeicherung erfolgt in 17 unterirdischen Gaslagern.
Mit einem Umsatz von knapp 24 Milliarden US-Dollar trägt das umsatzkleinste Segment Burlington Northern Santa Fe (BNSF) zu rund 6 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Die Eisenbahngesellschaft ist mit einer Marge von über 28 Prozent jedoch das profitabelste Segment. Das Schienennetz der US-amerikanischen Eisenbahngesellschaft, die seit 2010 eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway ist, erstreckt sich von Chicago und New Orleans bis zur Westküste. Einzelne Städte in Kanada werden auch angefahren. Die 32.500 Meilen Gleise verbinden 28 amerikanische Bundesstaaten und 3 kanadische Provinzen.
Nach der angekündigten Fusion der Wettbewerber Union Pacific mit Norfolk Southern zur ersten transkontinentalen Eisenbahn in den Vereinigten Staaten gerät nun auch die Eisenbahngesellschaft CSX als Übernahmeziel in den Fokus. Gerüchten zufolge soll auch Berkshire Hathaway Interesse an der Übernahme von CSX haben, was aber Warren Buffett vor wenigen Tagen verneint hat. Das Streckennetz von CSX verbindet jedenfalls die Ostküste mit dem mittleren Westen der USA und wäre eine ideale strategische Erweiterung, um neben Union Pacific zur zweiten transkontinentalen Eisenbahn aufzusteigen. Der Umsatz in diesem Segment könnte bei einer Fusion von 24 auf 37 Milliarden US-Dollar steigen.
Never bet against America
Der US-amerikanische Heimatmarkt erzielt insgesamt einen Umsatz von über 302 Milliarden US-Dollar und trägt damit zu über 81 Prozent zum Gesamtumsatz bei. In dieser Übergewichtung findet sich einer von Buffets Grundsätzen wieder, nämlich „never bet against America“. Die restlichen 19 Prozent des Gesamtumsatzes oder 69 Milliarden US-Dollar entfallen auf die anderen Länder weltweit. Ein kleiner Anteil des Gesamtumsatzes kommt auch von einer deutschen Tochtergesellschaft, die in Hamburg ihren Firmensitz hat. Die Motorradfahrer unter euch werden sicherlich den Händler für Motorradbekleidung und Motorradzubehör Louis kennen, der seit 2015 zu Berkshire Hathaway gehört.
Der Umsatz nach Regionen
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Inhaltsverzeichnis - das erwartet Sie als Premium-Mitglied!
Das Geschäftsmodell in aller Kürze
Die 7 Segmente als Erfolgstreiber
Never bet against America
Viel Cash in der Bilanz
Der Unterschied: Die A- und B-Aktie
Was gibt es Neues bei Berkshire Hathaway?
Das ist der Nachfolger von Buffet
Darum kaufte Berkshire keine Aktien zurück
Die Kritik am hohen Cashberg
Diese Aktien sind neu im Portfolio
So läuft das operative Geschäft
So blickt das Management in die Zukunft
So wird die Berkshire Hathaway Aktie bewertet
So hoch ist die Renditeerwartung abhängig vom Kaufkurs
So schneidet die Aktie in der Aktienfinder Scorecard ab
Fazit – Ist die Aktie auch in Zukunft ein Garant für Kursgewinne?
Finanzthemen begeistern unseren Analysten Oliver schon seit vielen Jahren. Angefangen mit Aktien zu handeln hat er zur Zeit des neuen Marktes. Nach einer längeren Pause vom Aktienmarkt nutzt er die heute vorhandenen vielfältigen Recherchemöglichkeiten, um sich tiefergehend mit den einzelnen Aktien auseinanderzusetzen. Er verfolgt eine langfristige Anlagestrategie und legt selbst in einer breit gestreuten Mischung aus Dividenden- und Wachstumswerten an.
Finanzthemen begeistern unseren Analysten Oliver schon seit vielen Jahren. Angefangen mit Aktien zu handeln hat er zur Zeit des neuen Marktes. Nach einer längeren Pause vom Aktienmarkt nutzt er die heute vorhandenen vielfältigen Recherchemöglichkeiten, um sich tiefergehend mit den einzelnen Aktien auseinanderzusetzen. Er verfolgt eine langfristige Anlagestrategie und legt selbst in einer breit gestreuten Mischung aus Dividenden- und Wachstumswerten an.
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