Alle Aktien hat es im Börsencrash 2020 zerlegt. Alle Aktien? Nein! Einige unbeugsame Aktien leisten Widerstand und sind im März gegen den Markt gestiegen. Wobei die Märkte Dank einer starken Erholung in der letzten Handelswoche wieder an Boden gut machten. Letztlich ging es mit dem S&P 500 auf Monatssicht um knapp 13 Prozent bergab (Spitze um 25 Prozent), während der DAX in etwa 18 Prozent verlor (Spitze um 30 Prozent). Allerdings rutschten die Kurse bereits im Februar ab, weshalb die Verluste der Indizes vom Hoch entsprechend höher ausfallen.
Entsprechend gebeutelt wurden die Depots der meisten Aktionäre. Jedenfalls all jener Aktionäre, die nicht die wenigen Aktien übergewichtet hatten, die entgegen dem Trend gestiegen sind. Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe der Gewinner- und Verlierer-Aktien die Verlierer in Form der drei großen Kreuzfahrtgesellschaften angeschaut hatten, wechseln wir diesmal auf die Gewinnerseite. Gibt es einen Trend, und falls ja, können wir davon langfristig profitieren? Denn hier geht es nicht um das kurzfristige Traden oder Spekulieren, sondern um langfristiges Investieren, um von langfristig steigenden Kursen und Dividenden zu profitieren. Doch zunächst die Liste der Gewinner- und Verlierer-Aktien.
Welche Aktien zählten zu den wenigen Gewinnern im Corona-März 2020 und welche Aktien zu den vielen Verlierern? Hier die Liste der Gewinner und Verlierer:
Zu den Flop-Aktien gehören weiterhin die Aktien aus den Branchen Öl und Gas, Touristik und stationärer Einzelhandel, die unter den Folgen der Corona-Pandemie am schwersten leiden. Ein Investment in jene Flop-Aktien wie beispielsweise Tanger Factory Outlet Centers oder Carnival ist eine Wette auf den Turn-Around und nur etwas für harte Nerven. Anders verhält es sich möglicherweise bei einem Investment in die Top-Aktien des Monats März. Doch wie findest du heraus, ob es sich bei den Gewinnern um Eintagsfliegen oder tatsächlich um langfristig erfolgversprechende Investments handelt?
Ein Blick auf die Branchen der Gewinner offenbart Unternehmen aus den Branchen IT und Lebensmittel. Die IT-Unternehmen lassen sich weiter in die Bereiche Software und Infrastruktur unterteilen. Als Softwarehersteller profitieren Citrix Systems und Teamviewer direkt vor sprunghaft angestiegenen Online-Kommunikation aufgrund „Social Distancing“ sowohl im beruflichen als auch privaten Umfeld. Digital Realty Trust und NTT Docomo wiederum stellen mit Rechenzentren und dem Mobilnetz die Infrastruktur für den gestiegenen Datenaustausch bereit. Bei den Lebensmittelkonzernen profitieren jene mit einem großen Sortiment an haltbarer Tiefkühlkost wie beispielsweise Frosta, Ter Beke und Hormel Foods.
Während im Zuge des Börsencrashs die meisten Aktien einbrechen, profitieren einige andere von der aktuellen Situation und steigen. Was haben diese Aktien gemein und wie findest du heraus, ob es sich um langfristig erfolgversprechende Investments oder um ein Strohfeuer handelt? Die Antwort gibt es hier im Video.
Doch sind die Gewinner-Aktien auch langfristig erfolgversprechende Investments oder handelt es sich hier eher um Eintagsfliegen, die hart auf den Boden der Realität landen, sobald die durch das Corona-Virus verursachte Sonderkonjunktur beendet ist? Um die Frage zu beantworten, schauen wir uns folgend zwei der Gewinner-Aktien näher an.
Während des Börsen-Crashs im März legte die Citrix Systems Aktie um satte 37 Prozent zu:
Das Unternehmen stellt sich der steigenden Komplexität der IT-Landschaft, die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt bezüglich IT-Sicherheit und Management der eigenen Hard- und Software. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass Unternehmen mit Hilfe von Citrix Systems ihre IT-Infrastruktur entschlacken, d.h. weniger eigene Hardware und Software benötigen. Hierfür werden sogenannte Virtualisierungs-Technologien eingesetzt, mit deren Hilfe Angestellten weiterhin Programme ausführen können wie eh und je, mit dem entscheidenden Unterschied, dass diese Programme nicht mehr auf dem eigenen Rechner laufen sondern auf Hardware von Citrix Systems. Entsprechend muss sich das eigene Unternehmen auch nicht um die Administration der Programme kümmern. Zusätzlich kann der Rechner des Mitarbeiters nun schwächer und damit günstiger ausfallen, da die Programme nur auf den Rechner übertragen, tatsächlich aber auf Hardware von Citrix Systems ausgeführt wird. Dadurch wird der Rechner eines Angestellten nicht nur einfach austauschbar, sondern kann bei entsprechender Unterstützung durch das Programm dieses sowohl auf einem traditionellen PC als auch auf einem Handy von unterwegs genutzt werden – all das ohne mehrfache Installation desselben Programms auf unterschiedlicher Hardware.
Auch das langfristige Gewinnwachstum von Citrix Systems kann sich sehen lassen:
Gewinn und Cash-Flow steigen kontinuierlich, was sich in Stabilitätskennzahl von +0,9 (von maximal +1,0) für den Gewinn und +0,95 für den operativen Cash-Flow ausdrückt. Seit 2016 hat sich der Gewinnanstieg zudem noch einmal beschleunigt und seit dem Jahr 2018 schüttet das Unternehmen eine quartalsweise Dividende aus. Die in der Grafik angedeuteten Kürzungen der Dividende sind der Durchschnitt aus drei Analystenschätzungen, deren Wahrheitsgehalt ich an dieser Stelle in Zweifel ziehe. Es besteht fundamental kein Grund, die erst vor kurzem eingeführte Dividende zu kürzen, da das Geschäft ganz offensichtlich gut läuft – auch, oder teilweise sogar Dank, Corona.
Ob die Aktie von Citrix Systems derzeit günstig oder teuer ist, lässt sich in der Dynamischen Aktienbewertung recht einfach anhand der Entwicklung des historischen KGVs beurteilen:
Die Dynamische Aktienbewertung zeigt, wie sich Im Zeitverlauf die Phasen von Unter- und Überbewertung der Aktie abwechseln. Nach dem jüngsten Kursanstieg hat sich die letzte Phase der Unterbewertung auf einen Schlag abgebaut. Mit einem fairen Wert von 130 USD ist die Aktie bei einem Kurs von 141 USD momentan sogar leicht überbewertet. Allerdings baut sich die leichte Überbewertung im Fall der prognostizierten Gewinnsteigerung schon im Laufe des Geschäftsjahres fast vollständig ab.
Ich sehe Citrix Systems als Profiteur der Corona-Krise. Den Zwang zum Homeoffice werden viele Unternehmen zum Anlass nehmen, ihre IT-Infrastruktur so anzupassen, dass ihre Mitarbeiter auch in Zukunft außerhalb vom Büro in der Lage sind, zu arbeiten. Als Marktführer im Bereich der Virtualisierung wird Citrix Systems von dieser Entwicklung aus meiner Sicht längerfristig profitieren.
Um immerhin gut 15 Prozent nach oben ging es für die Aktie von NTT Docomo, einem japanischen Mobilfunkunternehmen und Tochter des japanischen Telekommunikationsgiganten NTT, der ebenfalls börsennotiert ist.
Die Dienstleistungen von NTT Docomo sind im Wesentlichen mit denen der westlichen Mobilfunkanbieter, wie beispielsweise der Deutschen Telekom, identisch. Für Aktionäre interessant dürfte die Dividende sein, die auch nach dem jüngsten Kursanstieg bei noch immer ansehnlichen 3,8 Prozent liegt. Zudem wird zumal die Dividende vom freien Cash-Flow gedeckt und verläuft die Gewinnentwicklung zwar wenig dynamisch, dafür aber sehr konstant:
Mit einer Stabilität von +0,96 entpuppt sich NTT Docomo als zuverlässiger Dividendenzahler, was du auch anhand der blau dargestellten Balken in der obigen Grafik erkennst. Im Jahr 2014 wurde die Dividende allerdings bei 60 Yen konstant gehalten, weshalb das Unternehmen nur auf 5 Jahre Dividendensteigerung kommt. Im Gegenzug wurde die Dividende seit immerhin 15 Jahren nicht gesenkt.
NTT Docomo ist für Freunde hoher Dividenden interessant, weshalb ein Blick auf den Dividenden-Turbo Sinn ergibt. Hier siehst du, ob die aktuelle Dividendenrendite im historischen Zeitverlauf hoch oder niedrig ausfällt:
Die Dividendenrendite erreichte ihr Hoch im Oktober 2012, als die Aktie mit knapp 5 Prozent Dividendenrendite zu haben war. Danach halbierte sich die Dividendenrendite auf 2,5 Prozent Mitte 2016, um danach erneut anzusteigen. Mit 3,8 Prozent liegt die Dividende derzeit im neutralen Bereich.
Laut der Dynamischen Aktienbewertung ist die Aktie jedoch überbewertet. Zumindest dann, wenn man den operativen Cash-Flow sowie den bilanzierten Gewinn als Bewertungsgrundlage heranzieht:
Weil Gewinn und Cash-Flow in den nächsten Jahren nur schwach steigen sollen, erhöhen sich auch die fairen Werte für die nächsten Jahre kaum. In Folge bleibt die Überbewertung der Aktie auch in naher Zukunft bestehen, so dass weitere Kursgewinne über die nächsten zwei Jahre eher fraglich sind.
Das japanische Mobilfunkunternehmen teilt das Schicksal vieler anderer Telekommunikationsgiganten, die zwar mit einer hohen Dividende locken, in der Gesamtbetrachtung aber an Glanz verlieren. Interessant könnte die Aktie dennoch für Fans einer Dividenden-Ertragsstrategie sein – insbesondere dann, wenn die Aktie irgendwann günstiger zu haben sein sollte. Im Gegensatz zu Citrix Systems vermute ich, dass NTT Docomo kaum von der Corona-Krise profitieren dürfte, da die japanische Gesellschaft zum einen bereits sehr mobil unterwegs ist und zum anderen die japanische Arbeitswelt deutlich starrer ausgeprägt ist als in westlichen Gesellschaften.
Wenn der Börsencrash die Kurse durcheinanderwirbelt, geraten grundsätzliche Regeln in der Hektik leicht aus den Augen. Die grundsätzlichste Investorenregel lautet, dass ausschließlich langfristig steigende Gewinne zu langfristig steigenden Kursen und Dividenden führen. Und ein Geschäftsmodel, dass in den Jahren zuvor diesen Anforderungen nicht gerecht wurde, mag von Corona zwar kurzfristig profitieren, aber schon nach der Krise wieder an die alte Performance anschließen.
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1 Comment
Hallo Thorsten,
Vielen Dank für deinen Blogpost zu diesem Thema!
Wie groß siehst du die Gefahr, dass durch die nächsten Quartalszahlen der Gewinner deren Kurse ebenfalls ins rutschen geraten? Die aktuell steigenden Kurse von Nahrungsmittel- und Gesundheitsunternehmen basiert ja auf der Annahme, dass diese vom herunterfahren der Wirtschaft weniger betroffen sind oder gar ihre Absätze steigern können. Nur ist dies am Ende tatsächlich der Fall?
Vielen Dank für deine Meinung
Grüße Tobias