iRobot ist eine Erfolgsgeschichte. Innerhalb der letzten 10 Jahre stieg der Gewinn im Mittel um fast 40 Prozent im Jahr. Analog zog auch der Aktienkurs entsprechend an. Von Frühjahr 2009 bis zum Höchstkurs 2019 fuhr man als Investor eine jährliche Rendite von knapp 33% ein. Doch die goldenen Zeiten sind vorerst vorbei. Von Spitze 130 USD ging es auf 54 USD bergab. Nach den Quartalszahlen am Vortag gab der nachbörsliche Kurs mit 43,67 USD sogar noch einmal deutlich nach. Die Aktie hat damit zwei Drittel an Wert verloren.
Ist der anhaltende Kurssturz eine Kaufgelegenheit oder geht es weiter bergab? Langfristig steigende Umsätze bei stabilen Margen in den letzten Jahren deuten zunächst auf ein vielversprechendes Unternehmen hin:
Die um fast 5 Prozent rückläufige Bruttomarge von 2018 auf 2019 ist jedoch ein Indikator für die aktuellen Probleme. 5 Prozent klingt vielleicht wenig, ist aber eine ganze Menge, wenn die Nettomarge nur 7,5 Prozent beträgt.
Die Hauptursache für die rückläufige Bruttomarge ist der Handelsstreit zwischen China und den USA und damit verbunden eine Anhebung der US-Zölle für die in China produzierten Haushaltsroboter im Mai diesen Jahres von 10 auf 25 Prozent. Die 15 Prozent Aufschlag sind als direkte Kosten von iRobot zu tragen.
Zunächst versuchte das Management über eine Preiserhöhung im Juli die gestiegenen Preise an die Verbraucher wenigstens teilweise weiterzugeben. Doch die Konkurrenz spielte nicht mit und hielt die eigenen Preise stabil. Um den Marktanteil zu verteidigen, ruderte iRobot im September zurück.
Der Preis- und Margendruck auf iRobot ist entsprechend hoch. Und in Summe brach der Umsatz in den USA verglichen mit dem Vorjahresquartal um 7 Prozent ein. Dennoch stieg der Konzernumsatz innerhalb desselben Zeitraums um fast 10 Prozent, weil das Wachstum außerhalb der USA mit 23 Prozent den Rückgang in den USA mehr als ausglich. Auch künftig sollen die Umsätze weiterwachsen. Laut Prognose des Managements im nächsten Jahr um mindestens 10 Prozent.
Mit 45 Prozent Umsatzanteil bleiben die USA jedoch der mit Abstand wichtigste Markt. Und hier tobt ein durch Strafzölle angefachter, erbitterter Preiskampf um Marktanteile, die es zu verteidigen gilt. In den USA hielt iRobot 2018 einen Marktanteil von 85 Prozent (und weltweit waren es 2017 62 Prozent).
Zunächst hat das Management einen Antrag auf Befreiung von den Strafzöllen gestellt. Der Bescheid kann sich allerdings über Monate hinziehen, da dem Handelsministerium rund 30.000 ähnliche Anträge anderer Unternehmen vorliegen. Zudem ist die Bewilligung fraglich.
Im Falle eines sich weiter hinziehenden Handelskonflikts ist die in Umsetzung begriffene Verlagerung eines Teils der Produktion nach Malaysia nach China erfolgversprechender. Der Produktionsbeginn ist bereits für 2020 geplant. Zwar sollen bei der Entscheidung der Produktionsverlagerung auch Lizenzverstöße, etc. eine Rolle spielen, doch sieht man anhand dieses Beispiels, wie die Politik Einfluss auf langfristige Entscheidungen in der Wirtschaft nimmt.
Naheliegend zudem eine strikte Kostenkontrolle, die sich beispielsweise auch in der Personalpolitik bei Neueinstellungen wiederspiegelt. Dennoch hält es das Management für möglich, dass die Bruttomarge auf unter 40 Prozent fallen könnte. Doch ist die Zukunft ungewiss, da der Verlauf des Handelskonflikts diese ganz wesentlich bestimmt.
In der Dynamischen Aktienbewertung sind markante Phasen der Überbewertung zu erkennen, die nach dem heftigen Kurssturz von einer Phase einer ebenso markanten Unterbewertung abgelöst wurde.
Hierbei ist jedoch die hohe Unsicherheit der Schätzungen zu beachten. Überraschungen sind in beide Richtungen möglich. Dennoch: basierend auf dem geschätzten Gewinn des laufenden Geschäftsjahres liegt der faire Wert der Aktie bei knapp 80 USD. Die Aktie erscheint also deutlich unterbewertet, wobei sich die Unterbewertung im Falle weiter steigender Gewinne in den Folgejahren weiter verstärkt.
iRobot ist Weltmarktführer in einem globalen Wachstumsmarkt. Die sinkenden Margen in erster Linie ein Produkt des Handelsstreits, der aber auch die Wettbewerber nicht verschont. Man sagt, politische Börsen haben kurze Beine. In diesem Fall würde das Ende der Strafzölle voraussichtlich zu einem Kurssprung führen. Allerdings glaube ich nicht, dass der Preiskampf damit beendet wäre. Die Wettbewerber von iRobot haben mit Einführung der Strafzölle gezeigt, dass sie die Preise auf Kosten der Marge nicht anheben. Deshalb kann es sein, dass die Rücknahme der Strafzölle zu weiter sinkenden Preisen annstatt zu steigenden Margen führt. Im schlimmsten Fall könnte die mit 7 Prozent relativ niedrigen Netto-Marge bei anhaltendem Preisdruck und Strafzöllen sogar negativ werden, was einen weiteren Kurssturz nach sich zöge. Dennoch glaube ich, dass iRobot die schwere Phase übersteht und an vergangenes Gewinnwachstum anknüpfen wird. Allerdings ist die Aktie nichts für schwache Nerven und aufgrund der nicht existierenden Dividende nicht für jeden interessant.
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